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Die 1960-er im Porträt Gewalt, Hoffnung – und Schritte auf dem Mond

Oldenburg - Es war ein explosives Jahrzehnt: Die 1960-er Jahre stehen für Gewalt, Hoffnung und Befreiung gleichermaßen. Was damals Nachrichten in der Nordwest-Zeitung waren, ist heute Geschichte.

Der Mauerbau 1961

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, behauptete DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht noch im Juni 1961. Nur zwei Monate später wurde dieses Foto in Berlin aufgenommen. Es zeigt Arbeiter, die einen Abschnitt der Berliner Mauer an der Bernauer Straße hochziehen. Die Mauer sollte die Stadt noch 28 Jahre lang teilen.

Contergan-Skandal 1961

Als sich Missbildungen bei Neugeborenen häufen, werden zunächst Kernwaffentests als Ursache vermutet. Erst 1961 stellen Ärzte einen Zusammenhang zur Contergan-Einnahme während der Schwangerschaft her. Das Arzneimittel wird seit 1957 vom Chemie-Unternehmen Grünenthal als Schlaf- und Beruhigungsmittel für Schwangere vertrieben. Der 1963 gegründete Bundesverband Contergangeschädigter geht von etwa 5000 missgebildeten Kindern in Deutschland aus. Davon seien rund 40 Prozent kurz nach der Geburt oder im Säuglingsalter gestorben.

Gewalt, Hoffnung – und ein großer Schritt für die Menschheit

Die Antibabypille 1961

Ein Mittel gegen Menstruationsschmerzen kommt 1961 auf den deutschen Markt. Zunächst wird es nur verheirateten Frauen mit mehreren Kindern verschrieben. Der Grund ist in der Packungsbeilage versteckt: die empfängnisverhütende Wirkung. Der Papst befürchtet eine „Aufweichung der sittlichen Zucht“, viele Frauen sehen in der Antibabypille die Chance auf mehr Selbstbestimmung. Noch in den 60er Jahren steigt die Zahl der Abiturientinnen und Akademikerinnen sprunghaft an.

Sturmflut 1962

Land unter: Viele Häuser – unter anderem auch in Brake – waren nach der Sturmflut vom 16./17. Februar nur mit dem Boot erreichbar. Auch der Deich in Augustgroden (Wesermarsch) trug schwere Schäden davon, er wurde von den Fluten zur Hälfte zerschlagen.

Mord an John F. Kennedy 1963

John F. Kennedy wird am 22. November 1963 in einer offenen Limousine durch Dallas gefahren. Kurze Zeit später ist der 35. Präsident der Vereinigten Staaten tot. Er stirbt bei einem Attentat durch zwei Gewehrschüsse. Die genauen Umstände und Hintergründe der Tat sollen noch über Jahrzehnte hinweg für Spekulationen sorgen.

Martin Luther King hat einen Traum 1963

Vor Hunderttausenden Menschen spricht Martin Luther King von seinem Traum, dass seine Kinder eines Tages in einem Land leben, in dem sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden. Der Pastor und Bürgerrechtler wird mit seiner Rede „I have a dream“ eines der bekanntesten Gesichter im Kampf gegen Diskriminierung in den USA.

Schrecken des Vietnamkrieges 1968

Eine Momentaufnahme des Vietnamkrieges: Der Polizeichef von Saigon erschießt am 1. Februar 1968 auf offener Straße Nguyen Van Lem. Er soll ein Guerilla-Kämpfer der Vietcong gewesen sein. Das Foto geht um die Welt und befeuert die Kritik an der US-amerikanischen Beteiligung an dem Krieg.

Aufruhr gegen die Obrigkeit 1968

Polizisten gehen 1968 in Chicago mit Schlagstöcken und Tränengas gegen Demonstranten vor, die ein rasches Ende des Vietnamkrieges fordern. Auch in Deutschland gehen Studenten auf die Straße, um gegen den Krieg und das veraltete Hochschulwesen zu demonstrieren. Ihre Proteste richten sich auch gegen die Große Koalition und die aus ihrer Sicht unzureichende Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit.

Stonewall-Aufstand am 28. Juni 1969

Etwa 200 Menschen, darunter viele Homosexuelle, feiern am 28. Juni 1969 in der New Yorker Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street. Als die Polizei zu einer Razzia anrückt, widersetzen sie sich einer Verhaftung. Der Stonewall-Aufstand ist der Auftakt einer Reihe gewalttätiger Konflikte zwischen Polizeibeamten und Homosexuellen. Das Bild zeigt, wie Einsatzkräfte 1970 nach einem Marsch für die Rechte Homosexueller mit Schlagstöcken gegen junge Menschen vorgehen. Auf den Stonewall-Aufstand geht der Christopher-Street-Day zurück.

Mondlandung am 20. Juli 1969

Die US-amerikanischen Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin sind die ersten Menschen auf dem Mond. Vor den heimischen Fernsehern verfolgen mehr als 500 Millionen Zuschauer die Mission der Apollo 11, die am 20. Juli 1969 als erste Mondlandung in die Geschichtsbücher eingehen wird.

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