Rastede Chaos herrschte auf der Bühne im „Hof von Oldenburg“ bei der Frage: Ist das nun der neue Pastor oder nicht? Die Späälkoppel des Heimatvereins Rastede hatte das Stück „Düvel ok, Herr Pastoor“ seit Anfang August einstudiert, am Sonntag war Premiere.
Der obdachlose Freddie Schwarz (gespielt von Norbert Neumann) hatte sich auf der Suche nach einer warmen Bleibe in das verlassene Pfarrhaus verirrt, erst einmal ein warmes Bad genommen und seine Wäsche der Waschmaschine anvertraut. „Wie kann man nach drei Monaten schon so stinken?“, fragte er sich nach kurzem „Schnuppern“ unter seinen Achseln und schlüpfte auf der Suche nach Kleidung in den Talar des vorherigen Pastors.
Schon bald standen die Vorsitzende des Hausfrauenvereins, Pauline Maack (Sabine Richter), und ihre Freundin Linde Bruns (Ute Eisenberg) beim vermeintlichen Pastor auf der Matte. Weitere Neugierige, die gehört hatten, dass ein Nachfolger eingetroffen ist, folgten.
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Alle freuten sich, dass es am Sonntag wieder einen Gottesdienst gibt. Der gestaltet sich zwar etwas sonderbar, weil der „neue“ Pastor mit seinem „Saufkumpan“ Adsche (Bernd Evers) zwischendurch die eine oder andere Flasche geleert hatte, doch man war sehr zufrieden, dass der Pastor „neue Wege“ geht. „Er hat die Gemeinde wach gerüttelt“, sagte Pauline Mack.
Da machte es dann auch nichts, dass der Pastor beim Gang auf die Kanzel ein kurzes Nickerchen machte und Abraham als den Chef der Schlümpfe bezeichnete. Das Abendmahl bot er als „Aperitif“ an, und die anschließende Polonaise durch die Kirche war der Höhepunkt des Gottesdienstes. „Die Kollekte war noch nie so hoch“, wusste Linde Bruns.
Lange Diskussionen musste der „arme Pastor“ wegen einer Beerdigung und einer bevorstehenden Hochzeit führen. Die Heirat hatte für Dorothea Kruse (Tanja Bruns) Vorrang, weil ihr angehender Ehemann sich eine neue Brille kaufen will. Auch die Vorurteile gegenüber Politikern wurden bedient. Die Bankdirektorin und Kommunalpolitikerin Berhardine Mauschel (Astrid Schneider) bot dem Pastor einen Kredit an, den sie bei Fälligkeit als Spende an die Kirche umwandeln kann. „Die richtige Partei ist die, die die Menschen am besten „beschieten kann“, meinte Freddie Schwarz.
Irgendwann hatte keiner mehr den Durchblick. Nur das Publikum wusste Bescheid. Das machte das Stück umso spannender. Die einzige, die die Sache „komisch“ fand, war Haushälterin Mathilde Faust (Hildegard Kröger). Auch Gemeindediener Harald Kopp (Helmut Wemken) fand es „in Ordnung“, weil er mit dem „Neuen“ den Messwein „versüppeln“ konnte.