Vor 200 Jahren – am 14. September 1817 – wurde er in Husum geboren: der Dichter Theodor Storm. Und weil Husum in Schleswig-Holstein und nicht weit weg vom Kreis Dithmarschen liegt, der d a s Kohlanbaugebiet in Deutschland ist, hatten sich die Organisatoren vom Verein Begegnungsstätte Heinrich Kunst für den jüngsten Abend mit „regionalen Köstlichkeiten“ über Leben und Werk des Dichters im Heinrich-Kunst-Haus in Ofenerfeld auch entschieden, den Gästen ein Weißkohlgericht zu servieren. „Zum Probieren und sich Erinnern“, wie Vorsitzender Richard Eckhoff eingangs vor vollem Haus betonte. Und ums gleich vorweg zu nehmen: Das war richtig lecker.
Theo Gerdes und Tammo Poppinga nahmen sich abwechselnd der Gedichte Storms an, setzten sie in Bezug zu Storms Erlebnissen, etwa zu seiner unerfüllten Liebe zu Dorothea Jensen, die offenbar aufflammte, kurz nachdem Storm seine Cousine Constanze Esmarch geheiratet hatte. Der 1848 entstandene Gedichtband „Ein Buch der roten Rosen“ mit Gedichten wie „Du Heißersehnte“ sei – so Gerdes – Ausdruck dieser unerfüllten Liebe gewesen. Tammo Poppinga steuerte zudem etliche Lieder auch in plattdeutscher Sprache bei.
Auch Geschichten, die Storm etwa für seine Kinder geschrieben hatte, waren an diesem Abend zu hören. So das Märchen „Der kleine Häwelmann“ – was im Niederdeutschen nichts anderes heißt als „Nervensäge“, wie Gerdes aufklärte.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Storms Bezug zur Region? 1878 besuchte er seinen jüngsten Sohn Karl, der als Musiklehrer in Varel arbeitete. Zehn Jahre später – am 4. Juli 1888 – starb Storm in Hademarschen: Beigesetzt wurde er jedoch in Husum – in der stormschen Familiengruft. Nach seinem Tod zog auch die ältere Tochter Gertrud nach Varel, wo sie gemeinsam mit ihrem Bruder Karl ein Haus in der Moltkestraße kaufte.
Das Publikum ließ „Theo und Tammo“ nicht ohne diverse Zugaben gehen. Und spätestens beim bekannten Rundgesang „Herrn Pastor sien Kauh“ stimmten die Besucher im Refrain („Sing man tau“) lautstark mit ein. Und nahmen zudem mit nach Hause: Schleswig-Holstein und damit auch Husum standen zu Lebzeiten Theodor Storms lange unter dänischer Herrschaft. Und der Jurist Storm bekam in dieser Zeit sogar ein „Berufsverbot“ und verlor daraufhin auch seine Advokatur.