Edewecht „Ich, ich, ich.“ „Nein, ich.“ „Halt, ich.“ „Geht zur Seite, ich.“ Für die Edewechter Kabarettgruppe „Tiefpflug“ wurde das egoistische und sogar egozentrische Verhalten von Menschen zum Programm. „Ich“ heißt ihre neueste Produktion, mit der die fünf Protagonisten Dörte Terschüren, Michael Terschüren, Heiko Schmidt, Norbert Jung und Eberhard Geier Premiere feierten.
Das Vereinsheim der Kyffhäuser-Kameradschaft Edewecht an der Schützenhofstraße wird für vier Aufführungen in ein Kleinkunsttheater umfunktioniert. Kabarett wird in kleinem Rahmen vorgetragen, passend zu dem, was der Spielort bietet. Die besondere und dichte Atmosphäre machen das Geschehen zu einem nachhaltigen Erlebnis.
Der politische Alltag scheint weltweit aus den Fugen geraten zu sein, Populismus und „alternative Nachrichten“, auch „Fake-News“ genannt (das sind Lügen) bestimmen den Alltag. In sozialen Medien wird nachgekartet, gemachte Aussagen verlieren schnell an Bedeutung. Diesem Geschehen nahmen sich die Mitglieder von „Tiefpflug“ an, ohne allerdings in tiefgründigem Pessimismus zu versinken.
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Der Reiz des Kabaretts liegt darin, Kontroverse zu befeuern. Das Programm muss nicht allen Besuchern gefallen, sondern soll zu Diskussionen anregen. Entsprechend waren auch die Meinungen. „Im Großen und Ganzen fand ich das, was ich bis jetzt gesehen habe, recht gut. Manches war leicht geschmacklos, wie zum Beispiel ein Sketch zum Weihnachtsmarkt in Berlin mit dem dortigen Anschlag. So etwas muss nicht alles angesprochen werden“, erzählte Tim, der zum ersten Mal ein Kabarett-Programm besuchte.
Die Form der Präsentation der verschiedenen Beiträge sah er als sehr gut an. „Die Auftritte werden durch die Monologe übersichtlich, dazu sind sie gut strukturiert“, hatte er viel Lob für die Akteure übrig.
Positiv reagierte Remi Kipke aus Oldenburg auf das Edewechter Kabarett. „Ich schaue mir zum ersten Mal ein Kabarett an und muss sagen, dass ich es sehr schön finde.“ Mit vielen Sequenzen, die aufgeführt wurden, konnte er sich identifizieren, gerade die Flüchtlingspolitik sei etwas, was ihn auch beschäftige. Der Besuch bei „Tiefpflug“ hat Remi Kipke zumindest so viel Spaß gemacht, dass er sich vorstellen kann, künftig weitere Kabarett-Veranstaltungen zu besuchen.
Wer bisher noch keine Zeit fand, die Premiere am Freitag und die Veranstaltung am Samstag zu besuchen, kann sich diesen Freitag, 24. März, und diesen Samstag, 25. März, mit dem „Ich“ beschäftigen. An diesen beiden Tagen tritt das Kabarett „Tiefpflug“ nochmals auf.
Karten zum Preis von 8,50 Euro gibt es in der Buchhandlung Haase im Vorverkauf und an der Abendkasse für neun Euro im Vereinsheim der Kyffhäuser, Schützenhofstraße 5.