WESTERLOY WESTERLOY - „Dat hebb ick inne Kark hört un dor lüch jo sonst kien een, uter de Pastor“, macht Rosalinde ihrem Geheimnis Luft. So ganz beiläufig teilt sie dem Bürgermeister mit, dass seine Tochter mit dem Sohn des verhassten Bürgermeisters aus der Nachbargemeinde ein Verhältnis hat. Das Publikum hatte seine helle Freude an dem „Tyrann“, mit dem die Theatergruppe Westerloy jetzt im voll besetzten Mühlenhof erfolgreich Premiere feierte. Begeistert von der Vorstellung der Laienschauspieler zeigte sich ebenfalls Günter Drewes, der das „lustig Spill in dree Törns“ übersetzt und bearbeitet hatte.
Bei dem turbulenten plattdeutschen Dreiakter prasseln witzige und flotte Dialoge nur so von der Bühne. Die Darsteller, die unter der Regie von Christa Braje bestens vorbereitet waren, boten dem begeisterten Publikum mit einem temporeichen Spiel einen kurzweiligen Theaterabend. Intrigen im Rathaus, ein unbekannter Sohn aus Arabien und „Rabbeltasch“ Rosalinde sorgen für Überraschungen. Bürgermeister Albert Babbel (Jürgen Hinrichs) bereitet die Begrüßungsrede für seinen fünfzigsten Geburtstag vor. Schließlich erwartet er zur Feier Gäste von Rang und Namen. Doch ständig platzt Putzfrau Rosalinde (Regina Heibült) mit Neuigkeiten dazwischen, denn überall hat die schlagfertige und äußerst neugierige Putzfrau „ihre Nase drin“. Zu allem Übel kommen dann schon Alberts Freunde Eugen Frey (Johann Hollander), stellvertretender Bürgermeister, und Gemeinderatsmitglied Fritz Müller (Jörg Henkensiefken) zum Gratulieren. Als dann auch noch Ehefrau Erna Babbel (Gisela Bade) und Tochter Lisa (Tina
Heyen), die beide bei der Gemeinde beschäftigt sind, kündigen, weil sie die tyrannisierende Art des Bürgermeisters nicht länger ertragen wollen, droht Chaos. Die Frauen wollen ihm einen ordentlichen Denkzettel verpassen. Dazu gibt sich Lisas Freund Peter Bacher (Andre zur Brügge) als unbekannter Sohn aus Arabien aus, der seinen „Ali-Papa“ kennen lernen möchte. Auf gar keinen Fall darf dieser auf der Geburtstagsfeier auftauchen. Eine „orientalische Frau“ soll den ungebetenen Sohn bezirzen und mit einigen Flaschen Wein in Tiefschlaf versetzen...
Vor und hinter der Bühne sorgen als weitere Akteure Lisa Bohlje, Inge Hollander, Silvia Ehlers, Gertrud Lüers (Topustersche), Erwin Rädeker (Bühnenbild), Bernhard Büsing (Technik), Günter Beyer, August Braje (Abendkasse) und Christa Büsing (Platzanweiser) für einen reibungslosen Ablauf. Das Stück ist noch bis 5. März zu sehen. Eintrittskarten gibt es bei Gerda und Gerold Warntjen, 04488/4488, werktags von 9 bis 12 Uhr.