Wiefelstede „Das ist sehr schade. Der Chor hat viel zum Gemeindeleben beigetragen“, so der Geistliche. Aber, dass der Chor noch alle Stimmen besetzen könne, sei nicht mehr gewährleistet. „Unser Durchschnittsalter liegt bei über 80 Jahren“, sagt Anne Dörte Bohl, seit gut 20 Jahren Vorsitzende des Evangelischen Singkreises. Der Schritt sei dem Chor alles andere als leicht gefallen. Man habe so viele gemeinsame schöne Stunden verbracht und die Gemeinschaft genossen, berichtet Bohl. Bei allen hohen kirchlichen Feiertagen standen die Sängerinnen auf der Empore der St.-Johannes-Kirche, zuletzt unter der Leitung von Martina Denke.
Entstanden ist der Singkreis aus dem Kinderchor, der 1950 gegründet wurde. 1977 wurde aus den Resten der Gruppe ein Erwachsenenchor gebildet, erinnert sich Anne Dörte Bohl. Die Sängerinnen haben Konzerte zum Erhalt der Orgel der Kirche gegeben, haben sogar einmal Regenschirme dafür verkauft. „3000 Euro sind dabei zusammengekommen.“ Schön seien auch die jährlichen Chorfahrten nach Spiekeroog, Ahlhorn und zu anderen Zielen gewesen. „Die Gemeinschaft wird uns allen fehlen“, sagt die Vorsitzende. Aber so ganz auseinandergehen wollen die Damen doch nicht. Geplant ist, einen Projektchor zu gründen, bestätigt auch Unger.
Der Pastor glaubt, dass kirchliche Gruppenarbeit in den nächsten Jahren schwieriger zu organisieren sei. Das sei auch ein demografisches Problem. „Wenn die Leute von sich aus zu uns kommen, dann läuft es.“ Ein Beispiel sei die Hilfe für Flüchtlinge. Ein Kreis von rund 20 Leuten sei in der Integration aktiv. Die Zukunft in der Gemeindearbeit sieht Tim Unger im Anstoß von Projekten. Und die Demografie schlägt zu: Die Zahl der Taufen und Konfirmanden werde in Zukunft immer geringer.->