Spohle Die Offiziellen und Delegierten sind sich am Freitag während der Jahreshauptversammlung des Klootschießerlandesverbands Oldenburg in Spohle einig gewesen: Der Mitgliederschwund in den Vereinen ist ein riesiges Problem. Vor der Jahrtausendwende lag die Zahl der Mitglieder knapp unter 50000 auf dem Gebiet des Friesischen Klootschießerverbands (FKV). Derzeit zählt man noch 33000 Mitglieder – darunter 7000 Personen in 112 Vereinen im Landesverband Oldenburg.
Der Feldkampf in Stollhamm, der nach einer sechsjährigen Pause endlich über die Bühne gebracht werden konnte, wurde kritisch betrachtet. Die Vertreter des Landesverbands waren durchweg der Meinung, dass er mit neun Stunden eindeutig zu lang gewesen sei. Überdies habe es keine idealen Bedingungen gegeben. „Früher hatten die Bahnweiser das Sagen“, meinte der FKV-Vorsitzende Jan-Dirk Vogts. „Da muss etwas passieren. Eine Stopp-Uhr hilft auch nicht weiter“, sagt er und kritisierte im nächsten Atemzug die Rahmenbedingungen der Deutschen Meisterschaften in Aurich. Es fehle die Ausbildung und Unterstützung aus den Vereinen und Kreisen, so Vogts. Im Hinblick auf die EM werde man versuchen, A- und B-Jugendliche zu fördern.
In die gleiche Kerbe schlug der ostfriesische Landesvorsitzende Johannes Tränapp, der im kommenden Jahr nach zwölf Jahren abtritt: „Leider sind viele verdammt stur, um etwas zu verändern. Etliche Vereine werden nur noch verwaltet. Wenn wir so weitermachen, geht es noch schneller nach unten.“ Mit seiner Kritik bezog er sich nicht nur auf das Klootschießen, sondern auch aufs Boßeln, das auch kein Selbstläufer mehr sei.
Der FKV-Boßelwart Alwin Jurisch appellierte an die Vereine, sich mehr bei Wettkämpfen einzubringen. Die Championstour sei aufgebläht, meinte er. Sie beginne mit jeweils 30 Männer und Frauen, doch schon bald bröckele es. Mit einer Reduzierung des Kaders könne der Konkurrenzkampf erhöht werden, meinte er und machte weitere Vorschläge: Die Qualifikation könne über die die FKV-Meisterschaft erfolgen und nicht – wie jetzt – über die beiden Landesverbände. Wie bei der EM solle nur noch mit der Eisenkugel geworfen werden.
Derweil wählten die Delegierten den 61-jährigen Erich Kuhlmann aus Rastederberg zum Boßelobmann und die 47-jährige Heike Kuhlmann zur Boßelwartin – jeweils einstimmig. Beide hatten ihr Amt zuvor schon kommissarisch ausgeübt.
Der KLVO-Vorsitzende Helmut Riesner dankte allen Ehrenamtlichen für die geleistete Arbeit. Er freut sich auf das traditionelle Silvester-Klootschießen in Spohle, dass im vergangenen Jahr witterungsbedingt ausgefallen war. Von einer angespannten Kassenlage berichtete die Geschäftsführerin Kathrin Krutzsch. Aus diesem Grund gab es eine Anpassung der Mannschaftsgelder im Ligenbetrieb. Ärgerlich: Ein Hackerangriff schlug mit 2300 Euro zu Buche.
Den FKV-Ehrenteller für langjährige Vorstandsarbeit überreichte Jan-Dirk Vogts dem 62-jährigen Jürgen Bödecker. Jürgen Bödecker führt den KBV Schweinebrück seit 2004. Von 1982 bis 1991 war er als Spielwart tätig, danach bis 2004 Geschäftsführer. Auch Wolfgang Niemeyer erhielt den Ehrenteller. Der 66-Jährige war von 1986 bis 2012 Vorsitzender beim BV Osterforde und bringt sich auch seit 2009 noch ehrenamtlich im Kreisverband ein.
Das Stedingen-Schild für den punktbesten oldenburgischen Kreisverband beim FKV-Mehrkampf überreichte der KLVO-Feldobmann Stefan Bruns an das Ammerland um den engagierten Jugendwart Michael Reil mit 19251,61 Punkten. Platz zwei ging an Butjadingen (18816,05).