Westerstede In den vergangenen Jahren wurde ein Begriff immer wieder sehr negativ ausgelegt, wenn es um junge, aufstrebende Fußball-Trainer ging: Der Laptop-Trainer. Dass der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln aber vor allem große Vorteile bringen kann, lernten nun die 33 Schüler der Junior-Coach-Ausbildung in Westerstede kennen.
Denn währen die eine Hälfte der Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren eine Trainingseinheit mit den E- und F-Juniorinnen des FSV Westerstede durchführte, sahen ihre Lehrgangskollegen genau hin. Sie analysierten das Vorgehen, filmten die Übungen mit dem Notebook oder dem Smartphone, um für die Nachbesprechung vorbereitet zu sein. Denn auch die Analyse der Einheiten ist ein wichtiger Teil der Schulung, um mögliche Verbesserungen aufzuzeigen.
Next generation
Diesen digitalen Ansatz haben Sportreferent Robert König und Student Nico Heibült erstmals für die Junior-Coach-Schulung gewählt. „Wir leisten hier Pionierarbeit. Wir wollen viele Dinge digitaler angehen, weil es die Jugendlichen aus ihrer Freizeit so kennen“, beschreibt König den Weg des „Junior- Coach, the next generation“.
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Heibült kennt selbst noch die älteren Grundlagen der Junior-Coach-Schulung. Er selbst hatte vor fünf Jahren den Lehrgang unter der Leitung von König abgeschlossen. Nicht nur deshalb funktioniert die Zusammenarbeit der beiden so gut. „Es ist aber wichtig, immer wieder neue Aspekte in die Arbeit einzubringen“, sagt Heibült.
So wurde auf der Tribüne der Hössensporthalle kurzerhand ein digitaler Klassenraum aufgebaut, die Schüler mit Notebooks und Tablets ausgestattet und schon konnte der Unterricht beginnen. „Über die Angebote des DFB sollten sich die Schüler online verschiedene Übungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten anschauen und aufarbeiten“, erklärt Heibült.
Und das kommt bei den Schülern gut an, betont der 15-jährige Hauke Renken: „Es war gut, dass wir weg von dieser Schulatmosphäre gekommen sind. So hat es mehr Spaß gemacht und jeder konnte neue Erfahrungen sammeln.“ Für den Fußballer des TuS Westerloy, der bereits als Co-Trainer einer F-Jugend im Einsatz ist, ist klar, dass er das Gelernte auch bei seinen Schützlingen anwenden wird.
Für König ist dies der bestmögliche Fall. „Unser Ziel ist es, den Schul- und den Vereinsfußball besser zu verknüpfen. Daher versuchen wir auch, näher an die Jugendlichen heranzukommen“, sagt der Referent, der erstmals auf E-Learning setzt.
Immer noch Fußball
Gleichzeitig betonen König und Heibült aber auch, dass die digitalen Hilfsmittel das Analoge nicht ersetzen können: „Der Fokus liegt weiterhin darauf, klar mit der Mannschaft zu kommunizieren und mögliche Probleme zu lösen.“ Die digitale Aufarbeitung helfe lediglich dabei, weitere Feinheiten in der Trainingsarbeit zu verbessern. Schließlich gehe es immer noch um Fußball, sagt König.