Wehnen Groß war das Interesse an der Einweihung des Denkmals zur Erinnerung an das „DP-Lager Wehnen“ an Pfingstsonnabend. Dort, wo vor Beginn des Zweiten Weltkrieges Unterkünfte für Truppenteile errichtet worden waren, die am nahen Flugplatz Dienst taten, und nach dem Krieg bis 1959 hauptsächlich Heimatvertriebene aus Litauen (Displaced Person, DP: Personen, die nicht an diesem Ort beheimatet sind) untergebracht worden waren, enthüllte Litauens Botschafter Deividas Matulionis vor rund 200 Gästen ein geschmiedetes Kreuz. Der litauische Künstler Darius Vilius hatte es gestaltet und mit Hilfe von Freunden am Ende der Straße Grote Wisch aufgebaut.
Matulionis erinnerte an die „für die Litauer schmerzvolle Zeit. Das Ende des Weltkrieges war keine Befreiung. Denn nach dem Terror der Nationalsozialisten begann der Terror der Machthaber der Sowjetrepublik“, erinnerte der Botschafter. Seinerzeit flohen 60 000 litauische Bürger in das zerstörte Deutschland.
Deira und Alfred Bartminn aus Emmerich am Niederrhein sowie Audra Brinkhus-Saltys und Johannes Brinkhus aus Bakum (Landkreis Vechta) hatten vor fünf Jahren die Initiative übernommen, den vielen Menschen, die im Lager gelebt haben, ein Denkmal zu setzen. Mit großer Unterstützung der Gemeinde Bad Zwischenahn konnte das Projekt jetzt abgeschlossen werden. Bürgermeister Dr. Arno Schilling schilderte das Problem, die Menschen nach Auflösung des Lagers in der Gemeinde unterzubringen. „Zu Hilfe kam das so genannte ‚Oberländerprogramm‘, mit dem die von den Kommunen gegründete Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft Mehrfamilienhaus- und Reihenhausprojekte erstellte“, blickte Schilling zurück. Wie alle Redner zog auch er Parallelen zur heutigen Zeit: „Damals wie heute stellt sich die Frage, wohin mit den Zufluchtsuchenden? Die Geschichte des Lagers Wehnen zeigt, dass eine Unterbringung der vielen Flüchtlinge gelingen kann.“
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Beim Ökumenischen Wortgottesdienst von Prälat Peter Kossen und den Pfarrern Vidas Vaitiekunas und Valdas Jelis wurde in deutscher und litauischer Sprache auf das aktuelle Flüchtlingsproblem hingewiesen. „Es ist eine große Herausforderung für die ganze Welt, das Leid der Flüchtlinge zu beenden“, sagte Kossen.