Rastede Die letzte Familie ist Ende Juni ausgezogen, seitdem steht das Containerdorf hinter der Grundschule Kleibrok leer. Bis zu 32 Schutzsuchende hatte die Gemeinde während der Flüchtlingskrise in der mobilen Wohnanlage untergebracht, jetzt wird sie nicht mehr benötigt.
„Die Module wurden bereits ausgeräumt, am 27. November beginnt der Abbau“, teilt Gemeindesprecher Ralf Kobbe auf Anfrage mit. Zum Ende des Mietvertrages am 30. November soll das Areal, das früher als Sportplatz genutzt wurde, geräumt sein. Zwei Jahre standen die Container hinter der Schule.
„Übergangsweise werden wir den Bereich als Parkplatzfläche für das Lehrerkollegium und für die Eltern herrichten“, sagt Kobbe. Hintergrund: Die Grundschule Kleibrok wird derzeit erweitert. Im Zuge dieser Arbeiten wird der Zufahrtsbereich über die Zur-Windmühlen-Straße neu gestaltet. Für den Schulbusverkehr soll dort eine neue Wendeanlage entstehen, zudem soll ein neuer Parkplatz angelegt werden.
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Sportplatz wird Parkplatz
„Durch die Baumaßnahme, die voraussichtlich im Frühjahr 2018 umgesetzt werden soll, wird es in dem Bereich zu Einschränkungen kommen“, sagt Kobbe. Als Ersatzfläche kann dann der Übergangsparkplatz auf dem früheren Sportplatz genutzt werden, der über die Straße Am Winkel zu erreichen ist. Die Schulbushaltestelle soll während dieser Zeit an die Kleibroker Straße verlegt werden. Hierzu seien aber noch Abstimmungsgespräche mit dem Landkreis zu führen.
Nach dem Abbau des Containerdorfes auf dem ehemaligen Sportplatz Kleibrok gibt es in der Gemeinde Rastede keine größeren Unterkünfte für Flüchtlinge mehr. Eigens für diesen Zweck hergerichtete Räumlichkeiten der Firma Witte und im ehemaligen Kindergarten Neusüdende wurden schon längst aufgegeben.
Ziel der Gemeinde war es immer, möglichst keine zentralen Unterkünfte zu schaffen, sondern Flüchtlinge dezentral in Wohnungen unterzubringen. Dabei hatte Rastede sich immer bemüht, Familien aufzunehmen. „Wir haben bisher 21 Wohnungen von der Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft und 34 private Wohnungen angemietet“, erläutert Fritz Sundermann, Leiter des Geschäftsbereichs „Bürgerdienste“. Hinzu kommen 26 Wohnungen, die im Zuge einer Wohnungsbauoffensive entstanden sind.
Von jenen Wohnungen, bei denen der Mitvertrag ausläuft, trennt sich die Gemeinde inzwischen ebenfalls wieder, sagt Kobbe. Es würden aber einige Wohnungen vorgehalten, falls neue Schutzsuchende aufgenommen werden müssen.
Kaum Zuweisungen
Wie viele Flüchtlinge die Gemeinde aufnehmen muss, wird über sogenannte Quoten geregelt. Die letzte Quote umfasste 128 aufzunehmende Personen und stammt aus dem Dezember 2016. Wie Sundermann berichtet, seien davon noch rund 100 Zuweisungen offen. „Aktuell fehlt es aber an Zuweisungen“, sagt der Geschäftsbereichsleiter.
Die meisten Flüchtlinge in Rastede stammen aus Afghanistan. Weitere Herkunftsländer sind die Russische Föderation, Irak und Libanon.