Rastede Die Arbeitsgemeinschaft „Für den Frieden“ der Kooperativen Gesamtschule Rastede präsentiert die Ausstellung „Vom Arbeitsplatz abgeholt – als arbeitsscheu abgestempelt“ des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung. Auf 17 Tafeln dokumentiert sie das Leben des Nürnberger Sinto Franz Rosenbach, insbesondere seine Deportation in drei nationalsozialistische Konzentrationslager sowie die Aufarbeitung seiner Verfolgungen.
Die Ausstellung ist bis zum 9. November im oberen Forum der KGS Rastede zu sehen. Die Öffentlichkeit ist zu einem Besuch willkommen.
Die AG „Für den Frieden“ lernte Rosenbach 2004 auf einer Gedenkveranstaltung im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau kennen. In der Folge kam es zu wiederholten Treffen, aus denen eine intensive Freundschaft entstand. Im Dezember 2009 besuchte Rosenbach die KGS zu der Veranstaltung „Der Tod war mein ständiger Begleiter“.
Rosenbach wurde 1927 in Horatitz geboren. Im Alter von 14 Jahren wurde er von den Nationalsozialisten als „Zigeuner“ in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. 21 seiner 29 Familienangehörigen starben durch die Faschisten. Er selbst überlebte das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, die Konzentrationslager Buchenwald, Mittelbau-Dora sowie im April 1945 den Todesmarsch nach Dessau.
Nach dem Krieg wurde Rosenbach für staatenlos erklärt. Erst 1991 bekam er die deutsche Staatsbürgerschaft. Bis ins hohe Alter war Rosenbach als stellvertretender Vorsitzender für den bayerischen Landesverband der Sinti und Roma sowie im Häftlingsbeirat KZ Buchenwald an der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora aktiv. Am 7. Oktober 2012 starb Rosenbach in Nürnberg.