Rastede Eine erste Kostprobe, wie die Machtverhältnisse auch weiterhin im Gemeinderat aussehen, haben der neue Bürgermeister Lars Krause (SPD) und die Sozialdemokraten am Dienstagabend erlebt. Auf der Tagesordnung stand auch die Besetzung verschiedener Posten in Aufsichtsräten und Gesellschaften.
Gleich die zweite Personalie, die Berufung eines Vertreters in den Aufsichtsrat der Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft, führte zum Streit. In den vergangenen Jahren hatte Krauses Vorgänger Dieter von Essen (CDU) diese Funktion ausgeübt. Die SPD schlug deshalb vor, jetzt den neuen Bürgermeister Krause zu entsenden.
Doch da spielte die Mehrheitsgruppe aus CDU und Grünen nicht mit. Sie schlug den Christdemokraten Erich Bischoff als Vertreter der Gemeinde Rastede vor. CDU-Fraktionsvorsitzender Hendrik Lehners sagte, dass aus allen anderen Ammerlandgemeinden ebenfalls Vertreter der jeweiligen Mehrheitsgruppe entsandt würden. So sei der Aper Bürgermeister Matthias Huber gleichzeitig Vertreter der Mehrheitsgruppe, sagte Lehners.
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SPD-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Kramer reagierte erzürnt. Er bezeichnete das Vorgehen der CDU als schlechten Stil und nannte es „abstoßend“. „Ich finde es ungewöhnlich, dass die Gruppe diesen Posten haben will, zumal in der Gesellschafterversammlung der Wohnungsbaugesellschaft schon Hans-Dieter Röben sitzt“, sagte er. Röben ist ebenfalls CDU-Ratsherr in Rastede.
Es kam zur geheimen Wahl zwischen Bischoff und Krause. Zwei Wahlgänge waren nötig, beide gewann Bischoff mit 16 zu 13 Stimmen.
Das Spiel wiederholte sich bei der Berufung eines Vertreters in die Gesellschafterversammlung der Sozialstation Ammerland Wesermarsch. Entsendet wird zurzeit Erster Gemeinderat Günther Henkel, die Vertretung hatte zuletzt ebenfalls Dieter von Essen übernommen. Hier schlug die CDU den Christdemokraten Wolfgang Salhofen vor, der in ebenfalls geheimer Wahl mit 17 zu 12 Stimmen gegen Krause gewann.