CONNEFORDE Bei Gerd Janßen wurde das Hirn-Aneurysma 1999 zufällig entdeckt – bei einem Krankenhausbesuch. Die Gefäßaussackung an einer Arterie im Gehirn bescherte ihm erst nach langem Warten eine – erfolgreiche – Operation. So wurde verhindert, dass die 15 Millimeter große Gefäßwandblase, die sich wegen einer genetisch bedingten Gefäßwandschwäche durch den Blutdruck aufgebläht hatte, vielleicht irgendwann platzt. „Das überleben gut 50 Prozent der Betroffenen nicht, wie Gerd Janßen heute weiß.
„Nicht eben beruhigend“
Als damals die Diagnose kam und das Warten auf eine Operation begann, da war Gerd Janßen froh, auf den Verein für Hirn-Aneurysma-Erkrankte gestoßen zu sein. Dort erhielt er Informationen, die er anderswo nicht bekam – was nach einer solchen Diagnose zunächst nicht eben beruhigend war, wie der Conneforder einräumt. Er wurde nach der OP ebenso Mitglied wie Ehefrau Gloria – und beide sind schon seit Jahren ehrenamtlich tätige Ansprechpartner des Vereins auch für Nichtmitglieder im gesamten nordwestdeutschen Raum.
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50 Prozent derer, die das Platzen oder Reißen einer solchen Gefäßaussackung überleben, müssen mit Folgeschäden rechnen, die denen bei einem Schlaganfall gleichen, weiß Janßen, der zudem seit einem Jahr auch 2. Vorsitzender des bundesweiten Selbsthilfevereins mit rund 900 Mitgliedern ist.
Wie sehr er selbst Glück gehabt hatte, das erfuhr Janßen nach der OP anlässlich eines Urlaubs in Süddeutschland, bei dem er nahe Augsburg die Jahreshauptversammlung des 1996 gegründeten Selbsthilfevereins besuchte. „Ich traf dort Betroffene, bei denen das Hirn-Aneurysma geplatzt war: Das hat mich schon erschüttert“, erinnert sich der 64-Jährige, der gemeinsam mit seiner Frau Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige sein will.
Rehaprogramm auf PC
An eine Mitgliedschaft ist das nicht geknüpft, betonen beide. Sie geben natürlich keine den Ärzten vorbehaltenen Ratschläge; sie können aber mit Kontakten und Adressen weiterhelfen – etwa bei der Frage, welche Ärzte oder Kliniken geeignet sind. Und da der Verein kostenlos auch PCs mit einem Rehaprogramm für betroffene Mitglieder verleiht, ist Gerd Janßen bundesweit alles in allem gut 10 000 Kilometer jährlich unterwegs. Das Rehaprogramm hilft Betroffenen mit mentalen Übungen, beispielsweise das Kurzzeitgedächtnis zu trainieren oder das Erinnerungsvermögen zu stärken – und die Motorik zu verbessern. Regelmäßige Treffen des Vereins finden zweimal im Jahr in der Sozialstation in Rastede, zweimal in Braunschweig und je einmal in Kiel und Lübeck statt. Und Janßens besuchen regelmäßig jene Gesundheitsmessen, auf denen sie nichts dafür bezahlen müssen, dass sie dort über den Verein informieren. „Wir sind ja ehrenamtlich tätig“, sagen die Eheleute. Als Kontaktpersonen für Betroffene sind Janßens oft auch einfach nur Zuhörer – für Betroffene oder Angehörige, „die einfach am Boden sind oder Angst haben“, sagt Gloria Janßen. Sie und ihr Mann sind erreichbar unter Telefon 04456/899182.