Wiefelstede Die Kalender von Ministern sind meistens prall gefüllt, auch der von Olaf Lies (SPD). Trotzdem ist Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr am Donnerstagmorgen der Einladung von Heinz Riemer gefolgt und hat sich dessen Unternehmen „Lager 3000“ in Wiefelstede angeschaut. „Ich habe ihren Zeitplan gesehen, es ist unglaublich, dass sie unseren kleinen Betrieb besuchen“, sagte Senior-Chef Riemer nicht ohne Stolz.
Dabei ist „klein“ nur relativ. Immerhin lagern rund acht Millionen Akten in den Containern, die sich in den drei Hallen an der Wiesenstraße stapeln, erklärte Riemer. „Wir haben Kunden in ganz Deutschland.“
Minister Lies und SPD-Bundestagsabgeordneter Dennis Rohde, der sich genauso wie Wiefelstedes Bürgermeister Jörg Pieper (parteilos) der Betriebsbesichtigung angeschlossen hatte, waren beeindruckt.
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„Das zeigt das hohe Vertrauen in ihr Unternehmen“, sagte Lies, nachdem ihm Prokurist Thomas Cybulski erklärt hatte, dass unter anderem die Oldenburgische Landesbank (OLB) ihre gesamte Tagespost bei „Lager 3000“ digitalisieren lässt. Andere Firmen würden nur einlagern, wieder andere ihre Akten in digitaler Form anfordern. „Wir haben hier Dokumente, die zehn bis 30 Jahre alt sind“, erklärte Oliver Riemer, der inzwischen von seinem Vater die Geschäftsführung übernommen hat. Die Akten blieben so lange, bis die Kunden sie zum Schreddern freigeben.
Die Erfolgsgeschichte von „Lager 3000“ wurde aus der Not heraus geboren, erzählte Riemer. „Ich bin alter Möbelspediteur, unser Hauptkunde war die Bundeswehr“, sagte Heinz Riemer. Als die Kasernen in der Region weniger wurden, „standen wir vor Massenentlassungen“.
Also wechselte Heinz Riemer das Metier und begann mit selbstgebauten Containern Akten einzulagern. Heute zählt „Lager 3000“ eigenen Angaben zufolge zu einem der führenden Unternehmen für Akten- und Datenlagerung, Archivmanagement und Aktendigitalisierung. „Wir haben heute 2100 Container“, meinte Heinz Riemer.
In den neuen Hallen stapeln die Container in drei beziehungsweise vier Stockwerken. „Das muss man wirklich gesehen haben“, staunte Lies, der sich auch einen der umgerüsteten Überseecontainer von innen zeigen ließ – allerdings nur einen leeren, denn auf Datenschutz legt man bei „Lager 3000“ großen Wert.
Besonders angetan war der Wirtschaftsminister auch vom riesigen Wandgemälde an der Außenfassade – schließlich ist dort auch der Wilhelmshavener Jade-Weser-Port groß abgebildet, eines von Lies wichtigsten Projekten. „Das ist unser Hafen, direkt vor Ort“, sagte Heinz Riemer.
„Von dort aus gehen Produkte aus dem Ammerland in die ganze Welt“, erklärte er den Hintergrund des Motivs. Niedersachsen werde sich weiter entwickeln, ist Riemer sicher. „Und daran arbeiten auch Sie und ihre Firma mit“, sagte Lies.