Edewecht Die Gemeinde Edewecht wird vollwertiges Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“. Das wurde in der Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und Umweltschutz in Edewecht beschlossen. Damit wurde der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen angenommen. Die Fraktion hatte auf eine Erweiterung der assoziierten Mitgliedschaft zu einem vollwertigen Mitglied gepocht. Der Vorteil sei, dass man nun auf ein großes Netzwerk an Naturexperten zurückgreifen könne. Außerdem bietet das Bündnis Tipps zur Finanzierung kommunaler Naturschutzprojekte an.
14 500 Bäume geprüft
Klaus Schöpes Fachvortrag über Trockenschäden an Bäumen war zu entnehmen, dass ein Achtel der 14 500 gemeindeeigenen Bäume leicht bis stark geschädigt ist. „Unser Baumbestand ist im Vergleich zum Vorjahr identisch, überwiegend sind die Bäume in einem guten Zustand“, erläuterte der Sachverständige. Lediglich 77 Fällungen habe es gegeben. Etwa die Hälfte der Bäume seien laut Schöpe Eichen: „Die sind nicht so empfindlich bei Trockenheit.“ Grünastbrüche seien hingegen nicht vorhersehbar und auch nicht verhinderbar. Allerdings sind auffällig viele Birken stark betroffen, so der Baumgutachter.
Zum Antrag der Grünen über „Maßnahmen für den Klimaschutz sowie zur Resolution zur Unterstützung des Klimanotstandes“ äußerten unter anderem CDU und SPD Bedenken, dass der Begriff „Notstand“ in der Gemeinde zu hoch gegriffen sei. Auf Antrag von Freia Taeger (SPD) wurde beschlossen, dass die Gemeinde aber Klimaziele verfolgt und die Maßnahmen festlegt. Dabei könnte künftig ein Klima-Manager helfen. Dies sei laut Bürgermeisterin Lausch in Voll- oder in Teilzeit vorstellbar. Der oder die Klimabeauftragte würde stets mit den Interessengruppen kommunizieren. Kosten würde das die Gemeinde 60 000 bis 80 000 Euro im Jahr. Eine Einstellung könnte bereits 2020 erfolgen.
Schülerbedenken
Thematisiert wurden auch die Klimaforderungen der Schülerinnen und Schüler, die sie bei einer Fridays-for-Future-Kundgebung an Bürgermeisterin Petra Lausch überreicht hatten. Einige Schüler des Gymnasiums Bad Zwischenahn-Edewecht (GZE) und von der Astrid-Lindgren-Schule (ALS) waren zum Umweltausschuss erschienen und wurden angehört.
Stellvertretend für die Gymnasiasten ergriff Angelus Dreß das Wort: „Für uns als Schülervertretung des GZE hat das Klima die höchste Priorität, denn ein Notstand ist sehr wohl da.“ Nach Meinung des 17-Jährigen würden nur drastische Begriffe wie „Klimanotstand“ zu einem Umdenken führen. „Die Stelle des Klima-Managers wäre daher genau das Richtige.“
Weiter trug Förderschulrektorin Susanne Behrens vor, dass die Kühlschränke der ALS wahre „Stromfresser“ seien und ausgetauscht werden müssten.
Grund zum Jubel gab es bei den Fischereivereinen aus Edewecht und Scheps. Die Angler erhalten einen Zuschuss für Mehrkosten bei der Anschaffung eines gemeinsamen Belüfters für Teiche und Regenrückhaltebecken.