Dringenburg Fröste im Frühjahr, wenn Rhododendren und andere Pflanzen bereits frische Triebe ausbilden, oder im Spätsommer, wenn die späten Triebe noch nicht ihre Winterreife erreicht haben, versetzen auch Baumschulisten in Alarmbereitschaft. So wie in dieser Woche, als die Temperaturen nachts auf minus 5 und minus 6 Grad abfielen. Dann kommt die Frostberegnung zum Einsatz. Das Eis, dass sich aufgrund der niedrigen Temperaturen auch rund um die frischen Triebe bildet, schützt sie vor Erfrierungen – und bietet fürs Auge stets traumhafte Bilder, weiß auch Timo Schröder, Inhaber der Baumschule Schröder in Dringenburg.
Wo an solchen Tagen Obstbauern um ihre Ernte fürchten, wollen auch die Baumschulisten verhindern, dass ihre Pflanzen im Wachstum behindert werden oder gar am Frost zugrunde gehen – dann nämlich, wenn etwa im Mai, wenn die Pflanzen voll im Saft stehen, zu den Eisheiligen bei Frost die Rinde platzen kann, erklärt Schröder. Und auch da geht die Alarmbereitschaft schon bei einem halben Grad über Null los. Dann kommt nicht nur in Dringenburg die Beregnung zum Einsatz. „Je nach Frost gehen da bei uns bis zu 1000 Kubikmeter Wasser durch“, macht Schröder deutlich, dass der eineinhalb Hektar große Teich auf dem Firmengelände stolze 50 000 Kubikmeter Wasser fasst, die natürlich auch für die normale Bewässerung der Pflanzen auf den Unternehmensflächen genutzt werden.
Beregnet wird dann stets so lange, bis das Eis auf den Pflanzen wieder zu tauen beginnt. Und in der nächsten Nacht kann das Spiel dann wieder von vorne beginnen, wenn der Frost zurückkommt. Bei gut 50 Hektar Gesamtfläche und entsprechenden Temperaturen kommen da eben ordentliche Wassermengen zusammen, weiß Schröder, der zudem darauf verweist, dass ja auch die Pflanztunnel mit den Jungpflanzen von außen beregnet werden. Das sich dann auf der Oberfläche des Tunnels bildende Eis wird nicht kälter als Null Grad, solange es beregnet wird – und schützt so die Pflanzen drinnen im Tunnel. Manchmal allerdings wird das Eis bei dauerhafter Beregnung und tiefen Temperaturen so dick, dass die Tunnel zusammenstürzen; wie zuletzt vor ein paar Jahren (die NWZ berichtete).
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Ungeachtet der Tatsache, dass der Frost nicht willkommen ist, erfreut sich auch Timo Schröder am prächtigen Anblick der vereisten Pflanzen. Unzählige Fotos hat er schon davon gemacht und auf seinem Computer gespeichert.