Friedrichsfehn Die Familie Habbinga liebt ihr Zuhause am Blendermannsweg in Friedrichsfehn. „Wir wollten immer in der Natur wohnen und wir genießen seit über zehn Jahren unser Leben hier inmitten von Natur“, sagt Kirsten Habbinga, die mit ihrer Familie an einem Teilstück des Gemeindeweges lebt, das reiner Sandweg ist. „Es ist einfach toll, wenn die Hundehalter mit ihren Tieren den Weg entlang laufen, wenn Reiter und Spaziergänger hier unterwegs sind. Und das sollen sie auch weiterhin.“
„Wir möchten aber auch, dass unser Grundstück mit dem Auto über dem Blendermannsweg erreichbar ist – das möchten wir für uns selbst, aber auch für Versorgungsunternehmen wie z.B. die Post und den Paketdienst, für Handwerker und im Notfall für den Krankenwagen“, ergänzt Peter Habbinga.
Die Erreichbarkeit des Grundstücks sei jedoch über den Blendermannsweg witterungsbedingt manchmal schwierig bzw. unmöglich. Vor allem in den beiden vergangenen Wintern sei der Sandweg nach längeren Regenperioden oder bei Tauwetter so ausgefahren und vermatscht gewesen, dass ein Durchkommen mit dem Auto nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich gewesen sei. „Wir erreichen mit sehr viel Aufwand unser Grundstück, haben auch schon manches Mal festgesteckt, aber andere fahren in diese Matschwüste nicht hinein“, sagt Peter Habbinga.
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An Gemeinde gewandt
Die Problematik besprochen habe die Familie schon früher mit dem ehemaligen Edewechter Bauamtsleiter Manfred Jacobs und später mit seinem Nachfolger, Wilfried Kahlen. Letzterer habe eine Befestigung des Sandweges bis zu den Habbingas mit Asphaltgranulat angeregt und die Familie gebeten, einen Antrag zu stellen.
Das tat Peter Habbinga vergangenes Jahr und beantragte, das 420 Meter lange, sandige Teilstück des Blendermannsweges, das auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren wird, vom befestigten Teil aus Richtung Brüderstraße bis zu seinem Anwesen zu befestigen.
Wie berichtet hatte das der zuständige Straßen- und Wegeausschuss des Gemeinderates im Juli 2014 abgelehnt, nachdem der Ortsverein Friedrichsfehn auch mit „Nein“ votiert hatte. In einer Ortsvereinssitzung hatten sich Friedrichsfehner, die den Sandweg als Reitstrecke, zum Aufführen von Hunden oder als Spaziergänger nutzten, gegen eine Befestigung ausgesprochen. Listen mit 90 Unterschriften waren ins Rathaus geschickt worden.
„Wir waren zu dieser Sitzung eingeladen worden, aber zu dem Zeitpunkt in Urlaub und konnten nicht teilnehmen“, so Peter Habbinga, der sicher ist, dass andere Friedrichsfehner ihren Antrag, wenn sie Fotos von den Zuständen auf dem Blendermannsweg gesehen hätten, bestimmt hätten nachvollziehen können. Nach dem nassen Winter 2014/2015 und einer Sperrung des Teilstücks des Blendermannsweges aus Richtung Brüderstraße bis zum Grundstück Habbinga durch die Gemeinde für mehrere Wochen habe sich die Familie nicht nur an die Gemeinde, sondern auch an den Ortsverein gewandt. Die Ortsvereinsversammlung habe die Befestigung des Weges ebenso befürwortet wie im März der Straßen- und Wegeausschuss..
„Lösung gesucht“
„Wir sehen die Problematik und wollen sowohl für die Familie Habbinga als auch für die Hunde- und Pferdefreunde und Spaziergänger eine Lösung finden“, sagte zur NWZ Bürgermeisterin Petra Lausch. Deshalb habe der zuständige Verwaltungsausschuss beschlossen, dass der Weg bis zum Anwesen der Habbingas halbseitig mit Asphaltgranulat befestigt werde und halbseitig Sandweg bleiben solle. Vor der Maßnahme wolle man jedoch mit den Anliegern an diesem 420 Meter langen Teilstück das Gespräch suchen.
Die Gemeinde könne nicht mehrfach im Jahr die 36 Kilometer Sandwege herrichten, sagte Wilfried Kahlen vom Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt bei der Gemeinde. Die Familie Habbinga habe über den Fuhrkenschen Grenzweg, wie er selbst mit einem Kollegen getestet habe, ihr Grundstück erreichen können.
„Wenn der Blendermannsweg in einem miserablen Zustand ist, dann ist er in beide Richtungen von unserem Grundstück aus eine Matschwüste und man kommt kaum zum Fuhrkenschen Grenzweg“, sagt Peter Habbinga.