Osterscheps Die geplante Realisierung des neuen Baugebiets „Lindendamm“ in Osterscheps ist ins Stocken geraten. In Sachen Bauplatzausweisung wird in den kommenden Monaten nichts mehr passieren. Das erfuhren die Mitglieder des zuständigen Bauausschusses der Gemeinde Edewecht.
„Wir haben nun einen Stand erreicht, wo wir nur eine Berichtsvorlage vorlegen können“, führte Reiner Knorr von der Verwaltung aus und verwies auf die Ergebnisse der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung. Zwar gab es von privater Seite keine Anregungen oder Hinweise, bei den Behörden sah die Sache jedoch ganz anders aus. So wurden einige Prüfaufforderungen an die Gemeinde gerichtet, die konkrete Auswirkungen auf das Planungsverfahren haben werden – sowohl wirtschaftlich als auch zeitlich.
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Von der unteren Naturschutzbehörde wird die Durchführung einer speziellen Artenschutzprüfung (sAP) gefordert. Das betrifft Fledermäuse, Brutvögel oder Amphibien. „Die Folge ist, dass man das nicht mal eben in einem Gutachten machen kann“, betonte Knorr. Man müsste die Tiere über ein Jahr beobachten. Hier wäre ein Planungsbüro entsprechend zu beauftragen. Geschätzte Mehrkosten betragen 11 000 Euro.
Hier liegt das Problem – eventuell – unter der Erde. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege weist darauf hin, dass sich möglicherweise im südlichen Teil des Plangebietes Reste zweier Schanzen aus Erdwällen mit Palisade sowie einer Landwehr befinden. Diese Reste unter der Erde wären als Bodendenkmal geschützt. Ein Punkt, der für die Verwaltung sehr überraschend kam, so Reiner Knorr. Die Gemeinde möchte hier so verfahren wie beim Edewechter Baugebiet Esch und das Gelände entsprechend begutachten.
Zum Thema Oberflächenentwässerung strebt die Ammerländer Wasseracht eine Neuordnung im Bereich des Wasserzuges „Am Lindendamm“ an. Auch wenn das Baugebiet streng genommen auch ohne die Umsetzung einer umfassenden Neuordnung durchführbar wäre, bietet sich – auch mit Blick auf die übrigen Flächen im Einzugsgebiet – eine Neuregelung bereits zum jetzigen Zeitpunkt an, heißt es von der Verwaltung.
Diese stimmt sich derzeit mit der Wasseracht auf einen Besprechungstermin ab. Unter Oberflächenentwässerung versteht man das Ableiten von Regenwasser.
Dass das Gelände rechtlich als Wald zu betrachten ist, war der Gemeinde bekannt. Bei Bebauung der Fläche ist eine sogenannte „Waldumwandlung“ nötig. Hier muss an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden muss. Welche Flächen dafür geeignet sind, ließe sich parallel zur laufenden Planung klären. Allerdings würden weitere Kosten aufkommen.
Und nun? „Wird weitergemacht“, sagt Reiner Knorr. Nachdem der Ausschuss keine Einwände geäußert habe, sollen erst einmal zeitnah die Auflagen zu Artenschutz und Denkmalschutz angegangen werden. vorausgesetzt, auch im Verwaltungsausschuss wird diese Meinung vertreten.
Sind Prüfung und Grabung beendet, kann das Projekt „bestenfalls weiter vorangetrieben werden“, so Knorr. Wenn nicht, gelte es zu schauen, ob Lösungen möglich sind – „beispielsweise, ob ein Habitat für Tiere an anderer Stelle neu eingerichtet werden kann“, so Knorr.
Sicher ist: Viele Bewerber um Baugrundstücke werden wohl hoffen, dass es weitergeht. Die Liste an Interessenten, die sich in der Gemeinde Edewecht niederlassen möchten, ist lang, und das Baugebiet „Lindendamm“ bietet zumindest schon einmal zehn bis elf Grundstücke für Häuslebauer.