Rastede Zum ersten gemeinsamen Arbeiten trafen sich die Rasteder Kräuterfrauen am Dienstagvormittag in ihrem „Köwi“. Gemeint ist damit der Heilpflanzengarten an der Kögel-Willms-Straße 2.
Für dieses Jahr haben sich die Mitglieder des Vereins Kögel-Wilms-Heilpflanzengarten viel vorgenommen – allerdings in erster Linie für sich selbst und weniger für interessierte Besucher: „Wir wollen in 2018 eine Art Sabbatjahr halten“, erklärt die zweite Vorsitzende Andrea Reuver.
Neue Kraft schöpfen
Im zehnten Jahr der Vereinsgeschichte wolle man sich auf die zurückliegende Zeit besinnen, neue Kraft schöpfen und sich vor allem anderen auch weiterentwickeln. „Wir haben in der Vergangenheit viel gegeben, jetzt wollen wir etwas mehr an uns selbst denken und bieten deshalb in diesem Jahr einmalig keine Workshops und Vorträge an“, berichtet Kassenwartin Evelyn Krott.
Der Garten selbst werde aber, wie sonst auch, weiter bewirtschaftet. „Unser Ziel ist es, möglichst alle heimischen Heilpflanzen in unserem Garten zu ziehen“, sagt Krott weiter.
Dass das klappt, kann man bereits jetzt sehen. Die lilafarbenen Krokusse werden schon seit einigen Tagen von fleißigen Bienen angeflogen, die auf der Suche nach Blütensaft sind. An einigen Stellen recken zudem vereinzelt gelbe Blüten ihre Köpfe gen Himmel.
„Das ist Huflattich“, erklärt Evelyn Krott bei einem Streifzug durch die mit Buchsbaum eingefassten Beete. „Allerdings nur die gelben Blüten. Die grünen Blätter drumherum gehören zur Knoblauchrauke, die jetzt noch nicht blüht.“
Die gelben Blüten könne man verwenden, um Husten zu bekämpfen. „Man legt sie in Honig ein und muss das Glas, in dem sich der Honig befindet, ab und zu wenden“, beschreibt Krott. Wichtig sei zu beachten, dass man den präparierten Honig im Herbst oder Winter nicht in zu heißem Wasser oder Tee auflöse, damit die Wirkstoffe ihre Wirkung nicht verlieren. „Im Zweifel kann man den Honig auch einfach so essen.“
Einstieg in Kräuterkunde
Tipps wie diesen können Interessierte weiterhin während der monatlichen Führungen erhalten. „Die bieten wir weiterhin an, um Menschen einen Grundeinstieg in die Kräuterkunde zu geben“, verspricht Andrea Reuver.
Das sei schließlich neben der Gartenpflege eine der Hauptaufgaben des Vereins, dem es darum gehe, dass Menschen sich wieder mit den alten Heilpflanzen beschäftigen. „Es gibt für fast alle Wehwehchen heimische Kräuter, eigentlich brauchen wir fast keine Heilpflanzenimporte aus China oder Amerika“, erklärt Reuver weiter. Man müsse sich nur wieder bewusst machen, dass vieles auch im eigenen Garten wachse.
Erfreulich sei deshalb, dass das Interesse an dem alten Wissen um Heilpflanzen vermehrt auf Interesse stoße. Ein Beweis sei der Heilkräutergarten, der vor zehn Jahren angelegt wurde.