HAHN-LEHMDEN Fast regungslos sitzt Caroline Deekens auf ihrem Pferd „Navajo Joe“. Gemächlich läuft das Pferd über das Gelände beim Gut Hahn. Und irgendwie scheint es eine besondere Verbindung zwischen Reiterin und Tier zu geben. Schaut Deekens nach links, läuft das Pferd in diese Richtung. Dann steigt die 51-Jährige vom Pferd. Ein leises „whoa“ – und schon bleibt das Tier wie angewurzelt stehen.
Harmonie ist wichtig
Was bei Caroline Deekens so leicht aussieht, ist das Ergebnis jahrelangen Trainings. Mit elf Jahren saß Deekens zum ersten Mal auf dem Rücken eines Pferdes. Schon früh galt ihr Interesse dem Western-Reiten. „Das hat mich einfach fasziniert, obwohl ich gar nicht wusste, was das ist“, erinnert sich Deekens.
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Jetzt, viele Reitstunden und zahlreiche Fortbildungen später, erklärt sie, worauf es ankommt. Alles fing an – wie sollte es anders sein – mit den Cowboys. „Die saßen zum Teil wochenlang im Sattel“, sagt Deekens. Das ist natürlich anstrengend, für Ross und Reiter. „Deswegen musste das Reiten möglichst energiesparend ablaufen“, erklärt die 51-Jährige. Beim Western-Reiten lernen die Pferde, auf den leichtesten Zügelzug zu reagieren. Der Rest läuft über die Schenkel sowie Gewichtsverlagerungen.
„Wichtig ist, das Pferd so auszubilden, dass es auf die leichteste Einwirkung reagiert“, betont Deekens. Aber auch der Reiter müsse beim Western-Reiten einiges beachten. Wichtig sei, sich nicht zu sehr zu bewegen, dabei aber gleichzeitig nicht zu verkrampfen.
Die Disziplinen unterscheiden sich vom „klassischen“ Reiten. Es geht darum, Türen zu öffnen, seitwärts und rückwärts zu reiten, Hindernisse im Slalom zu überwinden und das Pferd auch ohne Zügel führen zu können. „Für Cowboys sind diese Dinge elementar“, sagt Deekens.
Renommierte Lehrer
In verschiedenen Fortbildungen bei einigen der weltweit führenden Western-Reitlehrern hat sie sich auf diese spezielle Art des Reitens spezialisiert. Seit etwa einem Jahr gibt Deekens ihre Kenntnisse auch an andere weiter. Die selbstständige Reitlehrerin lebt von Mund-zu-Mund-Propaganda. Und diese funktioniert offenbar gut.
Knapp 30 Schüler gehören mittlerweile zu ihrem Kundenstamm. Trainiert werden sie auf den zwei eigenen Schulpferden auf dem Gut Hahn. Bei Bedarf fährt Deekens aber auch zu den Schülern.
Ihr Unterricht richtet sich vor allem an Wiedereinsteiger. Deekens hat selber nach jahrelanger Pause vor etwa neun Jahren wieder mit dem Reiten begonnen. Aber auch Anfänger seien willkommen.
Vor allem Frauen würden bei ihr Unterricht nehmen. „Cowboys sind leider noch selten“, bedauert Deekens. Dabei gehören doch gerade diese zum Western-Reiten irgendwie dazu.