Oldenburg /Friesoythe /Berlin In Berlin aufgefallen: Über einen großen Erfolg freuen sich Künstlerin Julia Siegmund und ihr Oldenburger Galerist Kurt Oesterling. Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages in Berlin hat ein 24 Teile umfassendes Werk der 42-Jährigen für die bundeseigene Sammlung angekauft. „Diese Künstlerin hat eine ganz eigene poetische Bildsprache entwickelt und verknüpft in ihren Bildern grafische Elemente mit Malerei“, erklärt Oesterling von der „Galerie kunstück“, die Julia Siegmund seit sieben Jahren vertritt und ihr 2013 eine Einzelausstellung in den Räumen an der Alten Fleiwa mit Malerei, Grafik und Installationen widmete.
Julia Siegmund, die in Friesoythe aufgewachsen ist, empfindet Oldenburg als ein „Stück Heimat“, wie sie sagt. „Und als Lieblingsstadt aus der Kindheit.“ Außerdem lebt ihr Bruder in Oldenburg, so dass sie häufiger einen Grund hat, in die Stadt zu kommen.
Auch die Kunstkommission der LzO begeisterte sich für das Werk von Julia Siegmund. In der hauseigenen Sammlung „Im Norden“ ist sie seit 2010 mit dem 1,5 mal 2 Meter großen, blaugrundigen Gemälde „Schwimmer“ (2009) vertreten.
Eine Zeile des österreichischen Lyrikers Hans Carl Artmann (1921-2000) inspirierte die Künstlerin zu dem aktuellen Werk: „Ich bitte dich, zeichne einen Leuchtturm an die Wand deines Hauses.“ So entstand die 24-teilige Komposition in Mischtechnik auf Holz: jedes Bild ist 30 mal 30 Zentimeter groß. Und genau genommen sind es vier Sechsergruppen, die für sich stehen oder eine große Einheit bilden können. Das Kunstwerk beschreibt nach Aussage von Julia Siegmund die „poetische Sehnsucht nach Raum, Stille und Zielen in einer zerstückelten Welt“.
Die Artothek des Bundestags umfasst bislang etwa 4000 Exponate. Über den Ankauf einer Arbeit entscheidet jeweils eine neunköpfige Gruppe unter Vorsitz von Bundestagspräsident Norbert Lammert. Julia Siegmund, die inzwischen als selbstständige Künstlerin in Nordhorn lebt, freute sich riesig. „Das ist einfach unglaublich und wunderbar“, sagte sie.
Kunstkenner aus der Region hatten dem Kuratorium in Berlin das Werk von Julia Siegmund vorgeschlagen, und sie schickte die Originale in die Hauptstadt – wie Künstler aus ganz Deutschland. Sie freut sich besonders darüber, dass sich der Kunstbeirat nicht nur für eine Sechsergruppe entschieden hat, sondern dass alle 24 Bilder Teil dieser exklusiven Sammlung sind. „Das ist ein tolles Gefühl“, meint Julia Siegmund.