Stockholm - Im Gegensatz zu Plug-in-Hybriden setzt Nissan beim Qashqai auf ein ganz anderes Konzept, bei dem der Elektromotor immer die Räder antreibt. Dieses geräumige SUV ist sozusagen ein Elektroauto, das Benzin tankt. Seine umweltfreundliche Idee nennt der japanische Hersteller e-Power. Wir hatten in Schweden rund um Stockholm die Möglichkeit, die Menschen hinter dieser Technologie und den Wagen (ab 41 360 Euro) kennen zu lernen. Im Stadtverkehr ebenso wie auf kurvenreichen, teils recht engen Landstraßen.
Das Prinzip
Ein raffiniert abgestimmter, immer im optimalen und damit umweltfreundlichsten Drehzahlbereich laufender 1,5 Liter Dreizylinder-Benziner (156 PS) ist für das Laden der Batterie (2,1 kWh) zuständig, die versorgt einen kräftigen E-Motor (190 PS), der die Vorderräder antreibt.
Das funktioniert hervorragend, schon vom Anrollen an ist das volle Drehmoment vorhanden. So wie bei einem reinen Elektroauto. Ganz ähnlich zeigt sich hier im Alltag die angenehm gleichmäßige Beschleunigung. Der Benziner arbeitet selbst bei vollem Tritt auf das Gaspedal immer sehr zurückhaltend.
Da kein Strom nachgefüllt werden muss, weil er ja selbst erzeugt wird, bleibt alles so wie gewohnt beim Tanken. Ein wichtiger Vorteil für viele: Mit dieser E-Alternative muss sich keiner mehr Sorgen um die Reichweite machen oder um die Suche nach einer freien Ladestation.
Soll oder muss es einmal etwas zügiger sein, dann legt der Wagen ausreichend flott los. Bis 100 km/h reichen ihm 7,9 Sekunden. Allrad ist nicht geplant.
Der Verbrauch
Wichtig ist natürlich auch, was der Wagen im realen Alltagseinsatz verbraucht. Dass der Benziner stets im optimalen Drehzahlbereich arbeitet, wirkt sich positiv aus. Bei vorausschauender und eher zurückhaltender Fahrweise (ohne zu „kriechen”) lag unser Messwert in Schweden bei 5,4 Liter. Der WLTP-Durchschnitt liegt bei 5,3 Liter (CO2: 120 g/km). Wenig für ein SUV dieser Größe. Das zeigt, dass sich der CO2-Ausstoß in Autos mit e-Power verringern lässt, bis sich reine E-Autos durchsetzen. Da der Wagen nicht an Steckdosen zu laden ist, gibt es kein Fördergeld für Plug-in-Hybride, doch das läuft Ende des Jahres sowieso aus.