Berlin Dirk Nowitzki hatte sich herausgeputzt. Im edlen dunkelblauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte strahlte die Basketball-Ikone an der Seite von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über das ganze Gesicht. In seinen Händen hielt der 2,13-Meter-Mann das Bundesverdienstkreuz – die nächste Auszeichnung für einen der ganz großen deutschen Sportler.
Der 41-Jährige wurde im Schloss Bellevue allerdings nicht für seine überragenden Leistungen mit dem Ball geehrt. Steinmeier würdigte vielmehr den „herausragenden Einsatz in unterschiedlichen Bereichen der Bildung“ des Würzburgers neben 23 weiteren Vertretern der 16 Bundesländer. „Wenn ich heute einen Wunsch äußern darf, dann diesen: Hoffentlich motiviert Ihr Engagement auch andere Menschen, sich einzusetzen für diesen Zusammenhalt“, sagte Steinmeier.
Nowitzki bezeichnete die Auszeichnung als eine „große Ehre für mich. Der Sport hat mein Leben geprägt: Die Begegnungen mit den Menschen, die Erfahrungen von Erfolg und Misserfolg, Teamerlebnis und soziale Fähigkeiten, Zuversicht und Selbstvertrauen.“ Seine Stiftung solle dazu beitragen, „dass Kinder und Jugendliche entdecken, was in ihnen steckt, und lernen, das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen. Im Sport und im Leben.“
Bereits während seiner Laufbahn gründete Nowitzki sowohl in den USA als auch in Deutschland Stiftungen, um benachteiligten Kindern zu helfen. Zudem engagiert er sich als Unicef-Botschafter gegen Mangelernährung und wirkt im internationalen Mentoring-Programm „Big Brothers Big Sisters“ mit.
Nowitzki wird nicht erst seit seinem Karriereende im April mit Ehrungen überhäuft. 2011, im Jahr der Meisterschaft mit den Dallas Mavericks, erhielt er das Silberne Lorbeerblatt, die höchste Auszeichnung für Sportler hierzulande, und wurde zum Sportler des Jahres gewählt. Dann wurde „Dirkules“ der Schlüssel der Stadt Dallas für seine Verdienste in der texanischen Metropole überreicht. Zudem trägt die Straße vor dem American Airlines Center, der Spielstätte der Mavs, den Namen „Nowitzki Way“.
All die Lobpreisungen bestätigen, dass Nowitzki in seiner beeindruckenden Karriere nicht nur sportlich herausgeragt hat. Er ist der bislang einzige deutsche NBA-Champion, er erhielt nach der Saison 2006/07 als erster Europäer den Preis für den wertvollsten Spieler (MVP) der Saison und brachte es 14-mal zum Allstar. Vor allem aber blieb der Fahnenträger bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 und Bronzemedaillengewinner der WM 2002 stets mit beiden Füßen auf dem Boden. Nowitzki blieb auch als Weltstar der Dirk.
Auch nach seinem Rücktritt nach 21 Spielzeiten im Trikot der Dallas Mavericks ist Nowitzki noch en vogue. Nach einigen Wochen Urlaub mit der Familie zeigte er sich jüngst in Los Angeles beim Sieg seiner Mavs und wurde wild bejubelt. Nowitzki nimmt an Charity Events teil und wurde auch als Referent zum Leadership Festival der DFB-Akademie (9. und 10. Dezember) eingeladen.