Chongqing /Oldenburg Beim Basketball-Turnier im chinesischen Chongqing, an dem die EWE Baskets Oldenburg in diesen Tagen teilnehmen, betreten Trainer und Spieler des Bundesligisten in vielerlei Hinsicht Neuland. Denn bevor das Team am Freitag seine erste Partie bei dem Vierer-Wettbewerb bestritt, hatte es am Donnerstag eine ungewöhnliche Generalprobe gegeben.
Nach dem Training mussten die Spieler um Rickey Paulding und Co. sich in einer bestimmten Formation aufstellen und das Einlaufen auf das Feld proben. Der chinesische Hallensprecher versuchte währenddessen, die ihm unbekannten Namen einigermaßen verständlich aufzusagen und zu betonen – bei den Oldenburgern sorgte das bei allem Respekt vor der Schwierigkeit der Aufgabe für einige Heiterkeit.
Im ersten Spiel am Freitag standen die Baskets dann zwar richtig auf dem Feld, verloren ihre Auftaktpartie gegen den chinesischen Meister Guangdong Southern Tigers aber mit 66:77. Gegen jene Mannschaft hatte der frühere Oldenburger Trainer Sebastian Machowski im Frühjahr als Assistenzcoach des chinesischen Erstligisten Shenzhen Leopards im Playoff-Halbfinale ebenfalls den Kürzeren gezogen. Vor 3500 Zuschauern war am Freitag Gerry Blakes mit 15 Punkten bester Werfer der Baskets.
An diesem Samstag tritt die Mannschaft von Trainer Mladen Drijencic gegen den russischen Erstligisten Nizhny Novgorod an; an diesem Sonntag ist zum Turnierabschluss der chinesische Vizemeister Xinjiang Flying Tigers der Gegner. Am Dienstag kommen die Oldenburger wieder nach Hause, ehe am Donnerstag (20.30 Uhr, große Arena) gegen s.Oliver Würzburg das erste Punktspiel der neuen Saison ansteht.
Das Turnier, das den Namen „Sino-European Champions Cup“ trägt, ist straff organisiert und sieht neben den sportlichen Auftritten der Mannschaften mehrere Termine im Rahmenprogramm vor. So besuchten die Baskets-Spieler Robert Drijencic und Till Isemann ebenso wie einige Akteure der übrigen Teams eine Schule mit 10 000 Schülerinnen und Schülern, um mit einer „Basketball-Klasse“ eine Art Trainingseinheit zu absolvieren. Um die Verhältnisse einordnen zu können: Die Angaben zur Einwohnerzahl von Chongqing schwanken je nach Quelle zwischen 30 und 35 Millionen.
Bereits kurz nach der Ankunft hatten die Oldenburger der offiziellen Präsentation der Turnier-Teilnehmer beigewohnt. Nicht dabei ist – wie berichtet – aufseiten der Baskets Nathan Boothe. Dem US-Amerikaner war kurzfristig ein Visum für China verweigert worden. Der Grund ist den Baskets noch immer nicht mitgeteilt worden. Der 25-Jährige blieb in Oldenburg und trainiert bis zur Rückkehr der Mannschaft alleine.