Trier Den gemeinsamen Ausflug der deutschen Basketballer auf die Kartbahn im rheinland-pfälzischen Wittlich hatte Dennis Schröder diese Woche zum Start der WM-Vorbereitung bereits verpasst. Und auch im ersten Test für das Weltturnier in China gegen Schweden am Sonntag in Trier wird der NBA-Profi überraschend noch fehlen. Anstatt sich wie ursprünglich geplant auf den Weg zum deutschen Nationalteam zu machen, habe der 25-Jährige noch „wichtige persönliche Dinge in den USA zu erledigen“, teilte der Deutsche Basketball Bund (DBB) am Freitagabend mit.
Ursprünglich war der Spieler der Oklahoma City Thunder bereits am Donnerstag in Trier erwartet worden, dann nannte Rödl Freitag als avisierten Einstiegs-Termin. „Wir freuen uns, dass Dennis nach Hamburg kommt und wir dann mit der kompletten Mannschaft in die ganz wichtigen Spiele beim Supercup gehen können“, wurde der Coach nun zitiert. Beim Traditionsturnier (16. bis 18. August) trifft sein Team auf Ungarn, Polen und Tschechien.
Verzichten möchte die ambitionierte Auswahl des DBB vor der Weltmeisterschaft in China (31. August - 15. September) möglichst wenig auf ihren so wichtigen Anführer. Als unumstrittener Aufbauspieler lenkt Schröder die deutsche Offensive. „Dennis ist unser Schlüsselspieler, er wird die meiste Aufmerksamkeit von allen Teams haben, er muss die richtigen Entscheidungen für uns treffen“, sagte NBA-Kollege Maximilian Kleber von den Dallas Mavericks beim Training in Trier: „Er wird hauptsächlich den Ball in der Hand halten. Wir müssen aber als Einheit fungieren, wenn wir alle einbinden, dann haben wir eine gefährliche Mannschaft.“
In der früheren sportlichen Heimat von Coach Rödl beginnt an diesem Sonntag (18 Uhr) für das deutsche Team der lange Weg zur WM. Insgesamt sieben Testspiele in drei Ländern stehen auf dem Programm, in China geht es in der ersten Gruppenphase gegen Mitfavorit Frankreich und die Außenseiter Dominikanische Republik und Jordanien. Spieler der EWE Baskets Oldenburg und Rasta Vechta sind nicht dabei.
Mit dem Weiterkommen in die Zwischenrunde wäre das „Minimalziel“ (Rödl) bei der WM geschafft. Doch dank eines potenziell tieferen Kaders als noch in der Ära von Superstar Dirk Nowitzki hat das Team mit derzeit fünf NBA-Profis und vielen Euroleague-erfahrenen Spielern höhere Ambitionen. „Wir haben große Ziele, wir wollen uns für Olympia qualifizieren“, sagte der ehemalige NBA-Akteur Paul Zipser, der jüngst zum FC Bayern zurückgekehrt ist: „Wenn das bei der WM nicht klappt, müssen wir über den nächsten Sommer gehen.“ Für die direkte Qualifikation für die Sommerspiele in Tokio 2020 müsste das deutsche Team in China unter die zwei besten europäischen Teams in China kommen