BERNE - Wenn Erich-Peter Reske in der Nachmittagsbetreuung der VGS Ganspe seine Arbeitsgruppe „Funken“ leitet, ist er in seinem Element. Die vier Jungen, Jendrik Wenke, André Meendsen-Bohlken, Philip Draak und Mike Meissner hängen Peter, wie sie den ehemaligen Schulleiter vertraulich nennen, an den Lippen und hören gespannt zu, wenn er sich ein Mikro vor die Lippen hält und hineinspricht: „Achtung, hier ist Delta Lima 3 Bravo Zulu, ruft und hört.“

Gebannt lauschen alle, ob aus dem kleinen Funkgerät vor ihnen auf dem Tisch etwas zu hören ist. Es rauscht und knistert, doch offensichtlich ist zurzeit keiner auf dieser Frequenz und hört den Ruf von Delta Lima 3 Bravo Zulu. Doch das ist eher selten der Fall. Meistens bekommen die Funker zu anderen Gleichgesinnten eine Verbindung und so schließt die kleine Gansper Schulstation Kontakte mit der ganzen Welt.

Mike versucht es noch einmal mit dem zweiten Funkgerät: „Hier ist Delta November 3 Bravo Zulu mit einem allgemeinen Anruf.“ Doch auch diesmal meldet sich niemand. Mike und Philip gehen nach draußen und justieren die kleine Antenne des Antennenmastes in Richtung Bremen. Und nun klappt es und einer von bundesweit 70 000 Funkamateuren antwortet.

Für Erich-Peter Reske ist das Funken mehr als ein Zeitvertreib. Seine Augen leuchten, wenn er erzählt, in welche entfernten Winkel der Welt er Kontakte hält. Seine Anlage erneuert und erweitert er gerne bei einschlägigen Messebesuchen. Dann freut er sich schon Tage vorher auf die interessanten Fachgespräche mit den Funkamateuren. Doch so einfach ist es nicht, am Amateurfunk teilzunehmen. Das erfordert viel praktisches und theoretisches Wissen und schließt mit einer Lizenzprüfung ab.

Reske hat bereits vor zehn Jahren nach einem dreiwöchigen Kompaktlehrgang alle Kriterien für das Funken erfüllt und nimmt seitdem mit uneingeschränkter Freude am weltweiten Funkverkehr teil.