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Bildungskonferenz „Bildung kommt von Bildschirm“

Schortens/Friesland - Mit Laptop, Smartphone und Fernseher am Schreibtisch lernen – kann das gut gehen? Viele würden das vermutlich verneinen, und dennoch sieht so das Lernen vieler Schüler heutzutage aus. Prof. Dr. Martin Korte kennt den Grund: „Schon Dieter Hildebrandt sagte: Bildung kommt von Bildschirm – würde es von Buch kommen, würde es ja Buchung heißen.“

Stress durch Medien

Mit seiner launigen Rede unterhielt Korte am Dienstag die Teilnehmer der zweiten Bildungskonferenz des Landkreises Friesland im Bürgerhaus Schortens. Unter dem Motto „Wie lernen Kinder und Jugendliche heute: Anmerkungen eines Hirnforschers“, sprach er zu Vertreterinnen und Vertretern der Kindergärten und Schulen der Region sowie der kommunalen Schulträger, der Niedersächsischen Landesbehörde und weiterer Erziehungseinrichtungen.

„Die Stressbelastung bei Schülern durch neue Medien und Multitasking nimmt zu“, so Korte. „Aber auch bei den Lehrern: zum Beispiel, wenn sie immer wieder aktuelle Geschehnisse in den Unterricht einbringen wollen.“ Lehrer wie Schüler haben das gleiche Problem: Sie wollen zu viel auf einmal.

Und das kann das Gehirn nicht verarbeiten. „Nicht etwa, weil wir nicht so viel aufnehmen können – unser Gehirn kann viel mehr als jeder Computer“, betonte Korte. Aber: Die Infos dann auch wieder abrufen zu können, das fällt dem Menschen schwer und daran müsse gearbeitet werden. „Das gehört zum Fingerspitzengefühl der Lehrer“, sagte Korte. Schließlich sei es wichtig, Relevantes in den verschiedensten Situationen abrufen zu können – nicht nur im Klassenraum.

Mit humorigen Beispielen errichte Korte die Teilnehmer der Bildungskonferenz sofort. „Wirklich ein toller Vortrag“, lobte zum Beispiel Frank Timmermann, Schulleiter des Mariengymnasiums in Jever.

Im Anschluss durften die Teilnehmer dann selbst aktiv werden. In Gruppen beschäftigten sie sich mit verschiedenen Fragestellungen, etwa wie Eltern unterstützt werden können, ihre Kinder beim Lernen zu begleiten, oder auch, unter welchen Bedingungen Schüler am besten lernen.

Einige wichtige Punkte: Bewegung und Musik, Ganztagsschulen oder auch einen finanziellen Rahmen zu schaffen. Auch die Taktung spielte eine immer wiederkehrende Rolle – nicht nur Schüler bräuchten mehr Zeit zum Lernen, auch Eltern müsse genug Raum geschaffen werden, damit sie sich am Lernen ihrer Kinder beteiligen können.

Viele Impulse bekommen

„Ich habe tolle Impulse bekommen“, sagte Heyo Kemper, Leiter der Oberschule Hohenkirchen. „Das regt noch einmal an, den Rhythmus einer Schulstunde zu überdenken“, sagte Janna Reck, Leiterin der Grundschule in Tettens. „Sicher kann man nicht alles auf einmal umsetzen, aber in kleinen Schritten geht es voran“, so Almut Ernst von der Paul-Sillus-Schule Jever.

Reinhold Harms von der Bildungsregion Friesland war zufrieden: Es gibt viele Baustellen, die wir anfahren müssen“, sagte er. „Aber wenn wir es gemeinsam anpacken, dann schaffen wir das auch.“

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