Bonn Ausbilder und Ausbilderinnen spielen eine wichtige Rolle im Berufsalltag von Nachwuchskräften. Wenn es Probleme gibt, sollten sie die richtigen Methoden kennen, ein Konfliktgespräch zu führen.
Es ist ja so: Manchmal läuft es einfach nicht rund. Das gilt gerade auch für Berufsstarter, also auch Auszubildende. Wenn es um schwierige Themen oder Konflikte geht, sollten Ausbilder ein Konfliktgespräch mit vier Phasen ansetzen. Das rät die Plattform „foraus.de“ (Forum für AusbilderInnen), ein Angebot des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Das Institut gehört zur Bundesagentur für Arbeit.
Im ersten Schritt sollte das Problem dargestellt werden. Der Ausbilder erläutert den Grund für das Gespräch möglichst genau. Kritikpunkte veranschaulicht man mit Beispielen aus dem Arbeitsalltag. Allgemein gilt: sachlich und wertschätzend bleiben!
Danach versuchen Ausbilder und Azubi gemeinsam den Ursachen für den Konflikt auf den Grund zu gehen. Betreuer sollten sich genau anhören, welche Begründung der Azubi für sein Verhalten vorbringt und keine vorschnellen Schlüsse ziehen.
In Phase drei des Gesprächs macht man sich zusammen daran, Lösungen zu suchen. Ausbilder sollten Ideen des Schützlings nicht per se ablehnen. Geht es aber um Regelverstöße, ist eine klare Ansage geboten. Es kann helfen, einen „Vertrag“ abzuschließen, um für mehr Verbindlichkeit zu sorgen.
Nach dem Gespräch geht es aber in einem letzten Schritt darum, die getroffenen Vereinbarungen zu überprüfen. Je nachdem, ob das Gespräch gefruchtet hat oder nicht, sollten Ausbilder an weitere Konsequenzen oder ein Lob denken.
Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen für das Gespräch stimmen. Ein Konfliktgespräch sollte in Ruhe, mit ausreichend Zeit und in Privatsphäre stattfinden - am besten unter vier Augen. Erst wenn das nichts hilft, sollten Ausbilder andere hinzuholen.
Das BIBB hat auf der Plattform „foraus.de“ einen neuen Online-Leitfaden veröffentlicht. In zwölf Kapiteln erhalten Ausbilder und Ausbilderinnen Impulse und Hinweise zu wichtigen Themen im Umgang mit Auszubildenden.
Grundsätzlich gilt es zu bedenken: Die Probleme zwischen Auszubildenden und Ausbildern oder anderen Kollegen im Unternehmen können ihre Ursache auf beiden Seiten haben: Beide können Fehler machen oder sich sonderbar bzw. erklärungsbedürftig verhalten.
Dass nicht nur „der andere“ schuldig an Dissonanzen ist, sollten die Beteiligten für wirklich konstruktive Gespräche im Hinterkopf behalten.