Cloppenburg - „Die aktuelle Lage – Aufnahme von Flüchtlingen und die Herausforderungen für Verwaltungen und Soziale Dienste“ ist Thema einer zweitägigen landesweiten Fachtagung Migration in der Katholischen Akademie Stapelfeld gewesen. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Diakonischen Werk im Oldenburger Land, dem Landes-Caritasverband Oldenburg, dem DRK Aurich, dem „Center for Migration“, Universität Oldenburg, und der Koordinierungsstelle Kooperative Migrationsarbeit Niedersachsen im Sozialministerium ausgerichtet.
Die rund 140 Teilnehmer – Hauptamtliche sowie Ehrenamtliche aus verschiedenen Einrichtungen und Initiativen – gingen den Fragen nach, wie eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge gewährleistet, Integrationsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt und Beratungsangebote optimiert werden können. Darüber hinaus rückten die aktuellen Änderungen im Asyl- und Aufenthaltsrecht in den Fokus.
Unter anderem wurden während der Veranstaltung besonders gut funktionierende Beispiele in Sachen Unterbringung vorgestellt, die zur Nachahmung anregen könnten. Dafür sollen die Teilnehmer als eine Art Multiplikator fungieren und mögliche Ideen mit in ihre Regionen nehmen und sie vor Ort umzusetzen.
Darüber hinaus galt es sich auszutauschen, so Bernd Tobiassen vom DRK Aurich während eines extra anberaumten Pressegesprächs. Es sei notwendig und hilfreich, die unterschiedlichen Aufgabengebiete der verschiedenen Gruppen, so etwa der Erstaufnahme oder der Sprachförderung, zu kennen. „Es ist wichtig von einander zu wissen, um sich abstimmen und koordinieren zu können“, so Tobiassen weiter. Gleichzeitig, so führte Dietmar Fangmann vom Landes-Caritasverband Vechta aus, hätten die Hauptamtlichen während der Veranstaltung wichtige Impulse seitens der Ehrenamtlichen aufnehmen können. „Wir können viele gute Ideen mitnehmen“, so Fangmann.
In Sachen Bereitstellung von finanziellen Mitteln und Rahmenbedingungen stellte Jürgen Ruppert vom Sozialministerium klar, dass vielleicht noch nicht alles gut laufe, das Ministerium jedoch aufhole. Alles in allem, so Bernd Kleyboldt von der Katholischen Akademie Stapelfeld, die die Migrations-Fachtagung seit vielen Jahren regelmäßig ausrichtet, könne gesagt werden, dass sich alle Beteiligten der Herausforderungen in der Versorgung, Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen stellten und die Verantwortlichen vielseitig und kreativ an ihre Aufgaben herangingen. Kleyboldt: „Vieles läuft nicht perfekt, aber alle geben ihr Bestes.“ Insbesondere mit Blick auf die kurze Zeit, in der Aufgaben gestemmt werden mussten und noch müssen, seien Engagement und Erfolge bewundernswert.
Kritik wurde derweil an der Bundespolitik geübt. Viele Entscheidungen seien nicht hilfreich bei der Arbeit vor Ort und würden die Situationen der Flüchtlinge verschärfen.