Wildeshausen - In Berlin wird 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft und die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags gefeiert; am Gymnasium Wildeshausen ist zeitgleich Marion Prévost vom „France Mobil“ zu Gast. „Ça va?“ („Wie geht’s?“, fragt die 24-jährige Lektorin. Prévost macht den Schülerinnen und Schülern der 7. bis 9. Klassen Appetit an diesem Dienstagmorgen im Neubau der Schule Appetit auf ihre Muttersprache.
„Es war gar nicht so einfach, einen Termin zu bekommen“, sagt Französischlehrerin Frauke Kromminga, „das France Mobil ist viel unterwegs.“ Während des Schuljahres fährt die Lektorin mit ihrem Auto durch Niedersachsen und Bremen, um Jugendliche für die deutsch-französische Zusammenarbeit zu begeistern – oder für die Wahl des Fachs „Französisch“ als zweite Fremdsprache. Im Gymnasium Wildeshausen stehen ab Klasse 6 auch Latein und Spanisch zur Wahl.
Spielerisch führt Prévost in ihre Sprache ein. Aus einem Koffer holt sie nicht nur französische und deutsche Fahnen, sondern auch Fußball und Produkte aus beiden Ländern. Die Schüler sollen diese mit einer Werbebotschaft verknüpfen – auf französisch natürlich. Die Jugendlichen haben dabei viel Spaß.
„Mein Ziel ist es, das Land zu zeigen“, so Prévost, die aus Saint Brieuc (Bretagne) im Nordwesten Frankreichs stammt. „Deutsch war meine erste Fremdsprache in der Schule“, erzählt sie. Bereits im Alter von 16 Jahren war sie im Rahmen eines Schüleraustausches sechs Monate in Karlsruhe. Dank des Erasmus-Austauschprogramms ist sie vor fünf Jahren dann nach Deutschland gekommen.
„Die Sprache klingt so schön“, meint Nicola Martin. Die 15-Jährige hat Französisch als zweite Fremdsprache gewählt und ist begeistert bei der Sache. Mit Familie und Freunden war sie schon in Paris und im Elsass. Auch Mitschüler Florian Bartsch (15) ist ganz angetan. „Das ist ein schönes Land“, weiß er von einem Paris-Aufenthalt zu berichten.