Berlin Riesige Wannen stehen in dem blau gefliesten Raum, dazwischen mehrere Liegen. Viele Stunden hat Sophie Marx hier im vergangenen Jahr ihre Mitschüler massiert, sie mit einem Wasserstrahl behandelt und Bäder vorbereitet. „Man darf keine Scheu vor Berührungen haben“, sagt die 27-Jährige. An der Akademie für Gesundheit im Berliner Ortsteil Buch macht sie eine Ausbildung zur Masseurin und medizinischen Bademeisterin.
Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen gut. Schon seit Längerem beklagt die Branche einen Fachkräftemangel. Denn obwohl es reizvoll ist, nah am Patienten zu arbeiten, schreckt viele junge Menschen die Bezahlungshöhe ab. „Die Anfangsgehälter liegen in niedergelassenen Praxen oft nur knapp über dem Mindestlohn“, sagt Bernd Liebenow vom VDB-Physiotherapieverband.
Doch nicht überall ist die Bezahlung gleich. „Viele Masseure sind auch in Kliniken und Hallenbädern angestellt, die von Kommune, Bezirk oder Land unterhalten werden“, erklärt Paul Ebsen von der Bundesagentur für Arbeit.
Die Einsatzmöglichkeiten sind breit. „Gerade im Wellnessbereich, also in Hotels, Saunen und Fitnesscentern, werden derzeit viele Masseure benötigt“, sagt Katja Stahl, Schulleiterin der Schule für Physikalische Therapie an der Akademie der Gesundheit in Berlin-Buch. Auch in Reha-Kliniken steige der Bedarf.
Wer sich für die Ausbildung zum Masseur entscheidet, sollte Bewegung mögen und bereit sein, Kräftigungsübungen zu machen, um sich selbst fit zu halten, sagt Stahl.
Übrigens: Auch in der Gesundheitsförderung kann der Masseur tätig sein und mit Gruppen etwa Wirbelsäulen-Gymnastik machen – allerdings nur im präventiven Bereich.
Der Masseur darf keine Krankengymnastik machen. Und: An Berufsfachschulen werden Gebühren fällig.