Oldenburg - Nebeneinander sitzen und stehen an diesem Dienstag Schülerinnen und Schüler des Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte (LBZH) und des Herbartgymnasiums. Sie alle vereint ein Ziel: die Teilnahme am zweiten inklusiven Kurzfilmwettbewerb „ganz schön anders“ in Niedersachsen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wirklich Freunde. Wirklich Freundin.“ steht.
Hilfestellung leisten die Veranstalter, der Verein für Medien- und Kulturpädagogik Blickwechsel (Göttingen) und Markus Götte vom Königsworth Medienbüro (Hannover) mit einem inklusiven Filmworkshop. Sie werden zudem von der Fachstelle Inklusion der Stadt Oldenburg unterstützt. Gemeinsam mit Schauspielerin Wiebke Pannhausen führen die Veranstalter am Dienstag rund 40 Schüler in Film und Schauspiel ein.
Insgesamt 171 Bewerbungen habe es in Niedersachsen für den Filmworkshop gegeben, sagt Projektleiter Götte. Dieser finde auch an der Oberschule Eversten, der Schule an der Kleiststraße und der Schule Borchersweg statt und solle Begegnungen ermöglichen, Berührungsängste abbauen und das Thema Freundschaft sensibilisieren.
Den Stummfilm „Spuren“ erstellen einige Zehntklässler des Kunstkurses des Herbartgymnasiums. „Wir wollen nur Füße filmen und einen Rollstuhlfahrer zeigen, der mithilfe anderer Personen Hindernisse bewältigt“, erklärt Karla Lehmann (15). „Zwischendurch wollen wir farbige Fußspuren hinterlassen, die am Ende das Wort Freunde ergeben.“ Eine andere Idee sei eine Dokumentation mit der Fragestellung „Was bedeutet Freundschaft?“, erzählt Sophia Rogan (15).
Bislang hätten sie nur wenig Erfahrung mit der Kamera, meinen die Schüler, und so erläutert Medienpädagoge Tobias Milde Perspektiven und Einstellungsgrößen.
Das Thema Freundschaft sei interessant für die Schüler, sagt LBZH-Lehrer Norbert Broich über ihre „verschiedenen Ideen“. So hat Jason Cornelius (14), Achtklässler am LBZH, gleich zwei Geschichten parat: In „Eigentor“ gehe es um ein gehörgeschädigtes Mädchen, das von hörenden Jugendlichen beleidigt werde. Der Film „Ist doch nur Spaß“ handele von der Ausgrenzung eines Kindes, das Gebärdensprache nicht verstehe.
Noch bis zum 15. Februar 2015 können niedersächsische Schüler aller 9. und 10. Klassen (Förderschulen: Klasse acht bis zehn) einen maximal fünfminütigen Kurzfilm einreichen.