Oldenburg Elektronen bewegen sich unvorstellbar schnell, etwa wenn sie innerhalb eines Atoms von einem Energiezustand in den anderen wechseln. Solche Vorgänge, die nur wenige Trillionstel Sekunden dauern, werden demnächst im neuen Attosekundenlabor des Instituts für Physik der Universität Oldenburg genauer erforscht.
Die Physiker Prof. Dr. Matthias Wollenhaupt, Prof. Dr. Christoph Lienau, Prof. Dr. Sascha Schäfer und Prof. Dr. Niklas Nilius haben das Labor gemeinsam aufgebaut, um ultraschnelle Vorgänge wie etwa die Photosynthese in Pflanzenzellen oder die Ladungserzeugung in Solaranlagen erstmals direkt untersuchen zu können.
Ultraschnelle elektronische Prozesse sind aktuell von großem wissenschaftlichem Interesse. Sie bilden den Ausgangspunkt praktisch aller physikalischen Vorgänge, bei denen Licht und Elektronen miteinander wechselwirken. Außer in Solarzellen spielen solche Interaktionen auch bei anderen Technologien eine Rolle, etwa bei Bauteilen, die in künftigen optischen Computern benötigt werden. „Um diese Vorgänge zu beobachten, zu verstehen und letztlich zu kontrollieren, benötigen wir Lichtblitze, die nur wenige Attosekunden lang sind“, erläutert Wollenhaupt. Eine Attosekunde entspricht dem Milliardstel einer Milliardstel Sekunde.
„Das Labor eröffnet neue Ansätze zur Mikroskopie auf der Nanoskala“, so Lienau. Die Kosten für den Bau des Labors lagen bei rund zwei Millionen Euro. Das Institut für Physik konnte dafür auf Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums sowie auf Eigenmittel der Universität zurückgreifen.