Oldenburg/Johannesburg - Wenn am 27. März das Flugzeug von Istanbul Richtung Johannesburg abhebt, werden an Bord auch 15 Jugendliche aus Oldenburg sein. Der Verein Jugendkulturarbeit bietet den Jugendlichen und Erwachsenen zwischen 14 und 20 Jahren die einmalige Gelegenheit, Südafrika in einem Austauschprogramm auf ganz besondere Weise kennenzulernen.
Gemeinsam mit dem Partner Sadrat Institute aus Port Elizabeth hat man ein Projekt auf die Beine gestellt, bei dem man über gemeinsames Theaterspiel unterschiedliche Lebenserfahrungen verarbeitet. So lautet auch der Titel des Projektes „Women, men and other problems – gender, women rights and privileges“.
Im Herbst 2018 begannen erste Vorbereitungen für das Projekt. Und schon Ostern 2019 reiste eine Gruppe von 15 südafrikanischen Jugendlichen und vier Begleitern für drei Wochen nach Oldenburg. Man feilte an einem gemeinsamen Theaterstück und besichtigte Land und Leute. Nun ist fast ein Jahr vergangen und bevor der Gegenbesuch stattfindet, steht am 22. Februar noch ein letztes Treffen der Gruppe an. „Da besprechen wir dann noch einmal so Dinge wie die genaue Reiseroute, wie werden die Unterkünfte aussehen, wann und wo treffen wir die andere Gruppe“, berichtet Pia Schillinger, die neben Gerhard Lück die deutsche Projektleitung innehat. „Wir werden eine Skype-Konferenz starten, in der sich alle das erste Mal wiedersehen. Das wird sicher aufregend.“
Der Reiseplan durch Südafrika ist eng gestrickt. Nach der Landung in Johannesburg geht es zunächst für drei Tage nach Soweto, wo man die andere Gruppe trifft und gemeinsam viel über die Geschichte Südafrikas, vor allem die Apartheid, erfahren wird. Anschließend geht es weiter in ein Forest Camp bei Port Elizabeth, um sich dort intensiv der Arbeit am gemeinsamen Theaterstück zu widmen. Zum Abschluss wird man noch ein paar Tage direkt in Port Elizabeth verbringen und in verschiedenen Aufführungen, z. B. an der Universität und in Jugendzentren, das Ergebnis der Zusammenarbeit präsentieren. Daneben finden noch Ausflüge, wie in den Addo-Elefanten-Nationalpark, statt.
Das Projekt wird in erster Linie durch die Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundes im Rahmen von Weltwärts finanziert. Aber auch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat Gelder zugesagt. Außerdem hofft man noch auf einen Zuschuss durch die Staatskanzlei Niedersachsen. Und schließlich müssen der Verein Jugendkulturarbeit und Sadrat Institute auch noch eigene Mittel besteuern.
Trotzdem bleibt an den Jugendlichen immer noch ein Eigenanteil von 500 Euro hängen. „Das ist für einige Familien natürlich sehr viel Geld und wir bemühen uns, in schwierigen Fällen noch anderweitige Unterstützung zu finden“, erklärt Pia Schillinger.