Ramsloh - Ausbildung wird großgeschrieben bei der Firmengruppe Kurre in Ramsloh. „Wir haben uns seit jeher auf die Fahnen geschrieben, dass wir viel ausbilden“, sagt Geschäftsführerin Silke Plaggenborg. Wer dies nicht tue, dürfe sich auch nicht darüber beschweren, keine Fachkräfte zu finden. Eine neue Maßnahme der Nachwuchsrekrutierung ist die zweitägige Schnupperlehre: Sechs Schüler und zwei Schülerinnen, die im kommenden Jahr eine Ausbildung beginnen wollen, werfen seit Montag einen Blick hinter die Kulissen eines Ausbildungsplatzes ihrer Wahl bei Kurre.

Zum gegenseitigen Kennenlernen sei ein kurzes Praktikum nach einem Bewerbungsgespräch bei dem Ramsloher Maschinenspezialisten ohnehin vorgesehen, so Silke Plaggendorf. Bei den zwei Schnuppertagen erhalten die acht Jugendlichen die Möglichkeit, sich bereits vor einer Bewerbung ein Bild von dem angedachten Beruf und von dem Arbeitsalltag in dem Unternehmen zu machen. „Wir hoffen natürlich, dass sie sich danach auch bewerben – wenn sie sich sicher sind, dass der Beruf tatsächlich etwas für sie ist“, sagt Silke Plaggendorf.

Einer, der sich seiner Sache schon recht sicher ist, ist Arne Nürnberg. Der 19-Jährige besucht derzeit das Berufliche Gymnasium Technik mit Schwerpunkt Mechatronik in Friesoythe und hat sich bereits für die Ausbildung zum Mechatroniker beworben. Von den zwei Tagen bei Kurre erhofft er sich, viel praktische Erfahrung zu sammeln. Entscheidet er sich für die Ausbildung, wäre er der erste Mechatronik-Auszubildende bei Kurre – was er aber überhaupt nicht schlimm fände: „Bisher passt das ganz gut“, sagt er an seinem ersten Tag.

Auch die 16-jährige Lena Meinig kann sich nach dem Schnuppern gut vorstellen, sich dort zu bewerben, und zwar als Maschinen- und Anlagenführerin: „Ich habe schon viele Eindrücke gewonnen: wie schnell die Maschinen arbeiten, wie das Laserschneiden funktioniert. Das finde ich sehr interessant.“

Positiv aufgenommen wird die Schnupperlehre nicht nur von den Kurzzeitpraktikanten. Auch deren Betreuer – im besten Falle selbst noch junge Auszubildende – unterstützen die Idee. „Auf jeden Fall ist das gut“, sagt etwa Lena Meinigs Betreuer Waldemar Dick, „die wüssten ja sonst nicht, was auf sie zukommt.“ Auch Simon Meyer, der kurzfristig die Elektroniker-Praktikanten betreut, findet die Schnupperlehre gut. Er spricht aus Erfahrung: „Ich war ja vor kurzem selbst noch in deren Situation.“ Und es sei eben sehr hilfreich, wenn man bei der Berufswahl ein wenig an die Hand genommen wird.