Ramsloh - Schon wie alte Bekannte begrüßen Kimi und Keks die Schüler und Senioren und genießen die Streicheleinheiten. Kein Wunder, denn die beiden Therapiehunde haben in den vergangenen Wochen viel Zeit mit ihnen verbracht. Im Rahmen der AG Kinder-Demenz-Tiere (KeDeTi) am Laurentius-Siemer-Gymnasium (LSG) Ramsloh besuchten 23 Schüler der Jahrgänge sechs bis acht zusammen mit den PON-Hunden Kimi und Keks Bewohner des Alten- und Pflegeheims „Sonnenhaus“ Saterland in Ramsloh, die an Demenz erkrankt sind.

Gestartet war das Pilotprojekt, das auf einer Idee von Therapiebegleithundeführerin Bärbel Hommel basiert, im September 2018. Sie ist Gründerin des Vereins KiDeTi und stellte ihre eigenen Therapiebegleithunde zur Verfügung. Am Mittwoch fand das Projekt nun seinen Abschluss. Erstmals kamen dazu die Senioren ins LSG, wo die Schüler ihr Abschluss-Zertifikat erhielten.

Aufgeteilt war das Projekt, das von Hommel und Biolehrer Reinhard Walter geleitet wurde, in drei Phasen. In der ersten Phase ging es um das Thema Hund, in der zweiten um Demenz. Die dritte Phase war der Praxisteil, für den die Schüler in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Jeweils an drei Mittwochen besuchte jede Gruppe nacheinander zusammen mit den Therapiehunden die Senioren. So sollten die beiden Generationen miteinander verbunden und ermutigt werden, voneinander zu lernen. Die Hunde fungierten dabei als Bindeglied und sollten helfen, Ängste abzubauen.

Und das ist geglückt, wie am Mittwoch deutlich wurde. „Die Senioren sind richtig aufgeblüht“, freute sich Walter. Das gelte besonders für eine Bewohnerin, die zu Beginn sehr verschlossen gewesen sei. Zusammen mit den Schülern wurde auch viel im motorischen und kreativen Bereich gemacht. So erstellten die drei Gruppen mit den Senioren jeweils eine Projektarbeit. Die schönsten Momente hat Walter in einem Film zusammengefasst, den er am Mittwoch zeigte. Deutlich zu sehen dabei war der Spaß, den alle Beteiligten hatten.

„Die Zusammenarbeit hat mir gut gefallen“, sagte Heinz Keller (87). Auch Franziska Strate (69) genoss die gemeinsame Zeit: „Die Hunde haben mir gut gefallen, wenn sie zu uns kamen.“

„Ich fand es super, mit den Senioren zu arbeiten“, sagte Schülerin Nike Dumstorf, wenngleich sie sich ein wenig Abwechslung bei der Theorie gewünscht hätte. Das sah auch Luisa Dannebaum so. Das Projekt fand sie aber toll und freute sich über ihr Zertifikat, da sie später etwas im sozialen Bereich machen möchte und sie dieses in die Bewerbung einfließen lassen kann. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Mariella Pawlik. „Man konnte viel erfahren über Hunde und ich fand es schön, gemeinsam Zeit zu verbringen“, so Marie-Luise Schult.

Auch Hommel und Walter waren voll des Lobes und bedankten sich bei allen. Das Projekt soll weitergeführt werden. In welcher Form genau, steht noch nicht fest. Walter überreichte Hommel eine Fotocollage und den Senioren kleine Abschiedsgeschenke. „Am Anfang wart Ihr noch unsicher im Umgang mit den Hunden. Ihr habt gelernt, sie zu lesen“, sagte Hommel zu den Schülern. „Es freut mich, dass Ihr eine Menge mitgenommen und es Zuhause mit dem eigenen Tier umgesetzt habt.“ „Ihr wart alle großartig“, sagte Walter.

Ralph Grotensohn vom „Sonnenhaus“ bedankte sich dafür, die Chance gehabt zu haben, am Projekt teilnehmen zu dürfen. „Wir haben von den Bewohnern sehr viel positive Rückmeldungen bekommen.“ Und für Kimi und Keks gab es zum Dank natürlich Leckerlis.

Tanja Mikulski
Tanja Mikulski Redaktion Münsterland