Schortens - Kein Luxus, aber schon vom Feinsten: Die neue Küche in der Volkshochschule in Schortens macht bereits Appetit, wenn noch gar nichts auf dem Herd steht. Granit-Arbeitsplatte, zwei große Induktionskochfelder, drei Backöfen, ein Dampfgarer, eine vollautomatische Kaffeemaschine, selbstverständlich auch eine Spülmaschine und in den Schränken hochwertige Töpfe und Pfannen, Küchenutensilien und Porzellan aus hiesiger Manufaktur. „Hier lässt sich schon was ordentliches zaubern“, schnalzt Wittmunds Erster Kreisrat Hans Hinrichs anerkennend mit der Zunge.
Am Herd zaubern Küchenmeister Michael Thoben und Dorina Haufe zur Kücheneinweihung ein paar verführerische Leckereien. Es gibt Lachs-Kanapees, es gibt Bruschetta, ein Träumchen von einer Spargelcremesuppe und butterzartes Schweinefilet auf geröstetem Brot, alles mit viel Raffinesse und frischen Kräutern verfeinert. „Greift zu“, bittet der Küchenmeister die Eröffnungsgäste zu Tisch.
Küche für 50 000 Euro
Die neue Küche in der Schortenser Geschäftsstelle der Volkshochschule Friesland/Wittmund soll weit mehr sein als „bloße Kochgelegenheit und Lehrküche“, sagt VHS-Geschäftsführerin Heike Horn am Dienstag bei der Präsentation. „Wir haben mit dieser Küche Besonderes vor.“
Für die 50 000 Euro, die investiert wurden, würde alles andere auch sehr wundern. Gekocht wird in der Volkshochschule seit jeher. In diesem Semester befassen sich 20 Kursangebote nur mit Essen und Ernährung. Fünf Küchen, meist Lehrküchen in weiterführenden Schulen in Friesland und Wittmund und weitere externe Räume werden genutzt.
Die neue Showküche in Schortens gibt es nun „on top“. Heike Horn spricht vom „Kulturraum Küche“. Hier werden saisonale themenbezogene Kochkurse angeboten, hier soll es „interkulinarische Abende“ geben und Workshops, bei denen das Sprache lernen über das Kochen vermittelt wird. Auch Projekte wie die „Musikküche“, Yoga-Kochen – erst Bewegung, dann ayurvedisch kochen – und Schulungen für Unternehmen oder Ferienpassaktionen für Kinder und viele weitere Projekte und Kurse rund ums Kochen und Genießen sind dort geplant.
Für die neue Profiküche, die zwölf Arbeitsplätze bietet, wurde die ehemalige Anmeldung umgebaut und ein Durchbruch zum Nebenraum geschaffen, der nun als Esszimmer dient.
Raum der Gemeinschaft
Die neue Küche versteht die VHS in erster Linie als „Raum der Gemeinschaft“ für Menschen unterschiedlichster Kulturen. Die Küche könne auch für Teambildungsmaßnahmen genutzt werden. Die VHS spricht dabei besonders öffentliche Einrichtungen an. Und sie spricht (neue) Dozenten an, die sich vorstellen können, in dieser Küche Kurse anzubieten oder bestehende Kurse zu verfeinern.
Nach der Eröffnung am Vormittag folgte am Abend der zweite Gang: ein VHS-Kochkursus durfte die neue Profiküche nutzen und zauberte Leckeres mit Spargel.