TORSHOLT - Teilnehmer kamen aus Wiesbaden und Herne angereist. Sie tauschten viele Erlebnisse aus.

von Hildburg lohmüller

Viel zu erzählen hatten sich 14 ehemalige Mitschüler der Volksschule Torsholt, die jetzt ein Wiedersehen feierten. Die Schülerinnen und Schüler waren 1943 eingeschult und 1952 entlassen worden. Treffpunkt war der Gasthof Dierks. Nach dem Mittagessen mit Spargel-Büffet folgte ein Spaziergang zur ehemaligen Schule. „Das ist eine schöne, gepflegte Anlage“, war von vielen angereisten Schülern zu hören.

Noch lebhaft erinnerten sie sich an ihre Schulzeit: Wer keinen Sport mitgemacht hat, musste im Gemüsegarten Raupen vom Kohl suchen. Auch die Ausflüge mit Pferd und geschmückten Wagen nach Westerstede in den Wittenheimer Forst oder nach Jaderberg wurden lebendig. „Wir haben unterwegs viel gesungen“, erzählt Marga Beyer, die dieses Treffen gemeinsam mit Gerold Bölts organisiert hatte.

Damals hätten in Torsholt fast ausschließlich Bauernhäuser gestanden. Im Frühjahr hätten sie bei den Bauern Kartoffelkäfer aufgesammelt und im Herbst beim Ernten der Kartoffeln geholfen. Als Lohn habe es neben Vesper auf dem Acker – „das war das Schönste“ – entweder zwei Mark oder 50 Pfund Kartoffeln gegeben.

Auch hätten sie jeden Morgen dem Lehrer die Hände vorzeigen müssen, und wer den Griffel falsch zwischen den Fingern hielt, bekam einen kleinen Schlag mit dem Stock. 1943 seien sie mit 18 Schülern eingeschult worden, aber es seien laufend Flüchtlingskinder dazu gekommen, die bei den Bauern in Torsholt gewohnt hätten.

Die meisten Teilnehmer des Klassentreffens waren im Ammerland geblieben, andere aus Wiesbaden, Herne oder Oldenburg angereist. Zum Abschluss des zweiten Wiedersehens – das erste war vor 25 Jahren – gab es im Rauchhaus-Café Kaffee und Kuchen. Es war ein schöner Tag, man habe viele Erlebnisse ausgetauscht, resümierten die Schüler.