Rastede - Das Kulturprojekt „Fremdsein überwinden“ für Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen ist am Wochenende im Evangelischen Bildungshaus in Rastede fortgesetzt worden. 42 Teilnehmende aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Iran, Eritrea, Österreich und Deutschland beschäftigten sich dort zwei Tage lang mit dem Thema Vorurteile.

Wie entstehen Vorurteile? Wie können Vorurteile überwunden werden? Das waren Fragen, die im Mittelpunkt standen. Ziel des Wochenendes war es, Schubladen zu gestalten, die symbolisch für erlebte Vorurteile stehen, berichtet Uwe Fischer von der Arbeitsstelle für Spiel, Theater und Kultur der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, der das Projekt zusammen mit Heike Scharf vom Ev. Bildungshaus leitet.

Die Künstlerin Meike Janßen, Dozentin im Ev. Bildungshaus, ermutigte die Teilnehmer am Wochenende, ihre Erfahrungen, aber auch eigene Vorurteile künstlerisch zu bearbeiten. Die entstandenen Kunstwerke werden Teil einer Ausstellung sein, die im kommenden Jahr in Rastede gezeigt werden soll, kündigt Fischer an.

Genauso wichtig wie die Arbeit an den Objekten sei die persönliche Begegnung zwischen den Menschen gewesen. Fischer: „Vorurteile sind hartnäckig und können am besten durch ein gegenseitiges Kennenlernen überwunden werden.“

Das Projekt „Fremdsein überwinden“ wird im Januar fortgesetzt. Gerne können sich Ammerländer für dieses Seminar anmelden. Weitere Informationen gibt es im Evangelischen Bildungshaus in Rastede bei Heike Scharf unter t  0 44 02/ 92 84 12.

Menschen, die als Flüchtlinge aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, werden in der Öffentlichkeit oftmals nur als Bittsteller wahrgenommen, schildert Fischer. Das Projekt soll dazu beitragen, diese vornehmliche Sichtweise aufzubrechen und diese Menschen aus neuen Perspektiven wahrzunehmen.

Mit Hilfe der Kunst als Medium treten die geflüchteten Menschen in die Öffentlichkeit und geben sich selbst eine Stimme und können in den Dialog mit der Gesellschaft treten. Auch wenn es noch an Sprachkenntnissen fehlen sollte, kann so Kommunikation zwischen den Flüchtlingen und der Aufnahmegesellschaft geschaffen werden, so Fischer.

Das Projekt „Fremdsein überwinden“ wird vom Bundesministerium des Innern gefördert. In Rastede sind noch weitere Veranstaltungen geplant, die sich mit verschiedenen Aspekten rund um das „Fremdsein“ befassen sollen.