Braunschweig - Weil er sich am Sterbebett einer Frau Zugang zu ihrem Millionen-Vermögen erschlichen hat, muss ein 52-Jähriger für vier Jahre ins Gefängnis. Der Mann sei wegen gewerbsmäßiger Untreue und Betrugs in 74 Fällen verurteilt worden, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Braunschweig. Der einschlägig vorbestrafte Betrüger hatte sich in der Klinik, in der die vermögende Witwe aus Bad Harzburg 2017 behandelt wurde, als ihr Ehemann ausgegeben. Kurz vor ihrem Tod brachte der Angeklagte die Frau dazu, ihm eine Vollmacht auszustellen und ihr Testament zu ändern.
Der 52-Jährige soll mit der Witwe viele Jahre gut befreundet gewesen sein und seit dem Sommer 2016 dauerhaft im Gästezimmer ihres Hauses gewohnt haben. Nur einen Tag nach dem Tod der Frau begann der Erbschleicher nach Überzeugung des Gerichts damit, ihr Geld auszugeben. Nach Angaben der Gerichtssprecherin seien auch die 120 000 Euro für ein Darlehen verschwunden.