Hannover Massive Tritte auf Hals und Kopf, Schläge mit einem 25 Kilo schweren Ast: Die 16-jährige Anna-Lena ist im Juni durch einen Gewaltexzess getötet worden. Ihren mutmaßlichen Mörder lernte sie nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft zufällig kennen.
Seit Montag steht ein 24-Jähriger wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen vor dem Landgericht Hannover. Beim Prozessauftakt schwieg der muskulöse Mann zu den Vorwürfen. Möglicherweise habe der Angeklagte Anna-Lena getötet, weil der Versuch eines sexuellen Übergriffs gescheitert sei, sagte der Vorsitzende Richter Wolfgang Rosenbusch. Die Leiche war mit heruntergezogener Hose und entblößtem Unterleib gefunden worden.
Der junge Mann aus der Dominikanischen Republik war erst wenige Monate vor Anna-Lenas Tod aus dem Gefängnis entlassen worden und hatte in einem Flüchtlingsheim gewohnt. Genau zwei Monate vor Anna-Lenas Tod wurde nur wenige Straßen entfernt in Barsinghausen eine 55-Jährige durch massive Gewalt ums Leben gebracht. Die Staatsanwaltschaft Hannover prüft laut Sprecher Thomas Klinge weiterhin, ob der 24-Jährige auch für dieses Verbrechen verantwortlich sein könnte.