Oldenburg/Aachen/Afrika - Die Bilder, und Nachrichten, die in den vergangenen Tagen aus den südafrikanischen Ländern Mosambik, Malawi und Simbabwe an die Öffentlichkeit dringen, spiegeln eine große Tragödie wieder. „Seit vor einer Woche der Zyklon Idai über die Region gefegt ist, haben Überschwemmungen ganze Landstriche unter Wasser gesetzt und verwüstet“, berichtet Peter Meiwald, der von 2013 bis 2017 für den Wahlkreis Oldenburg-Ammerland im Bundestag saß.
Mittlerweile ist der 53-Jährige aus beruflichen Gründen nach Aachen gezogen. Dort arbeitet er als Abteilungsleiter Afrika/Nahost beim katholischen Hilfswerk Misereor. In dieser Funktion hat er auch Kontakt mit Hilfskräften und Misereor-Partnerorganisationen vor Ort.
Vier Jahre war Peter Meiwald als Vertreter des Wahlkreises Oldenburg-Ammerland Mitglied im Bundestag (2013 bis 2017).
Seit 1998 ist er Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen, mit denen er auch in den Bundestag einzog.
Darüber hinaus war Meiwald auch Ratsherr der Stadt Westerstede (2003 bis 2013) und Mitglied im Ammerländer Kreistag (2011 bis 2019).
Seit vergangenem Jahr arbeitet Meiwald als Abteilungsleiter Afrika/Nahost beim katholischen Hilfsweg Misereor in Aachen.
90 bis 100 Prozent der Gebäude in Beira, einer Stadt in Mosambik, seien zerstört, habe der Projektpartner Caritas berichtet. „Auch 80 Prozent der Ernten seien vernichtet, es gäbe keinen Strom oder Internet und viele Straßen und Brücken seien zerstört. Darüber hinaus bestehe die Gefahr einer Choleraepidemie, teilt Meiwald mit.
Ein ähnliches Bild zeichne die Diözese Mutare, ein Misereor-Projektpartner aus Simbabwe. Dort seien die meisten Brücken im betroffenen Gebiet weggeschwemmt worden. Viele Menschen würden ohne Medikamente, Strom oder Nahrungsmitteln in den Bergen des Landes festsitzen.
Meiwald spricht in diesem Zusammenhang von einer existenziellen Katastrophe: „Was für die Menschen in Mosambik, aber auch in Simbabwe und Malawi besonders schwer wiegt, ist, dass ein Großteil der Felder und der eingelagerten Ernten zerstört sind und damit ihre Ernährungssicherheit und Einkommensgrundlage.“ Neben der Soforthilfe werde es also einen immensen Bedarf an Wiederaufbauhilfe und Saatgut geben.
Ohnehin würden die drei Länder schon seit Jahren unter Dürren leiden. „Malawi, Simbabwe und Mosambik zählen zu den ärmsten Staaten der Welt“, erklärt Meiwald. „Sie leiden besonders stark unter den Folgen des Klimawandels, obwohl sie selbst nur wenig zur Entstehung beigetragen haben.“ Wichtig sei deshalb, dass solche Maßnahmen unterstützt oder in Gang gesetzt werden, die die Widerstandskraft der Menschen stärken, damit sie gegen künftige Katastrophen besser gewappnet sind. „Hier kann man viel tun“, so Meiwald. Philippinische Projektpartner zum Beispiel hätten traditionelles Saatgut so weiterentwickelt, dass die Pflanzen Überflutungen durch Meerwasser standhalten könnten.
Und es gäbe auch schon einen Ausblick, was der nächste Schritt sein müsse, berichtet Meiwald. Nötig sei eine vielfältige Unterstützung, in den Bereichen Wasser, Sanitär und Hygiene, Wiederaufbau der Landwirtschaft, der Infrastruktur und der gesamten Lebensgrundlage. Nötig sei aber auch psychosoziale Hilfe.