Wilhelmshaven - Nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Peterstraße in Wilhelmshaven am Donnerstagabend bei dem sieben Menschen verletzt wurden, dauern die Ermittlungen zur Brandursache an. Das teilte die Polizei noch in der Nacht zu Freitag mit.
Wie berichtet, wurden die Einsatzkräfte gegen kurz vor 18 Uhr an den Einsatzort gerufen. Vor Ort stellten sie fest, dass eine Wohnung im Dachstuhl des Hauses brannte und bereits weitere Wohnungen des Haues betroffen waren.
Keine Lebensgefahr
Die 19 Personen, die sich zu dem Zeitpunkt in dem Haus aufhielten, konnten sich aufgrund des stark verrauchten Treppenraumes nicht selbst aus dem Haus retten und mussten laut Polizei von den Einsatzkräften über Drehleitern evakuiert werden.
Sechs Bewohner sowie ein Angehöriger der Feuerwehr wurden mit einer Rauchgasvergiftung und Brandverletzungen ins Klinikum und umliegende Krankenhäuser gebracht, weitere Personen wurden vor Ort von Notarzt und Rettungsdienst versorgt und betreut. Die sieben Personen wurden leicht verletzt, es besteht keine Lebensgefahr, sagt die Polizei.
Zunächst waren drei Personen als vermisst angenommen worden, sie konnten aber in einer gegenüberliegenden Spielhalle angetroffen werden.
Die Feuerwehr hatte das Feuer schnell unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauerten aber länger an.
Da beim Eintreffen der Rettungskräfte mehrere Personen an den Fenstern auf sich aufmerksam machten und um Hilfe riefen, wurde ein sogenannter „ManV“ – ein Massenanfall von Verletzten – ausgelöst, in Folge dessen insgesamt rund 80 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und die Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes, Johanniter, Arbeiter-Samariter Rettungsdienst und Malteser Hilfsdienst, Notarzt sowie Stadtbrandmeister und Ortsfeuerwehren Bant-Heppens, Sengwarden und Rüstringen sowie der Polizei zur Einsatzstelle alarmiert wurden.
Straße gesperrt
Die Peterstraße wurde zwischen der Grenz- und der Mozartstraße für die Dauer des Einsatzes für den Verkehr vollgesperrt. Die Sperrung der Peterstraße blieb noch bis in den Freitagvormittag zwischen der Mozartstraße und Grenzstraße bestehen. Autofahrern war am Vorabend geraten worden, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten.
Das Mehrfamilienhaus ist nach Angaben der Polizei durch den Brand unbewohnbar geworden. Die Bewohner, die nicht bei Freunden oder Verwandten untergekommen sind, sind in einer Notunterkunft untergebracht.
Gaffer filmen und behindern Löscheinsatz
Mehrere Schaulustige haben bei dem Brand um Hilfe rufende Bewohner gefilmt und zum Teil die Löscharbeiten behindert. Die Polizei habe zwei Strafverfahren gegen zwei Gaffer im Alter von 22 und 24 Jahren eingeleitet, sagte eine Sprecherin am Freitag. Die Beamten beschlagnahmten zwei Smartphones und ließen vor der Rückgabe die entsprechenden Daten löschen. Gesetzliche Grundlage für das Vorgehen der Polizei war nach weiteren Angaben die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs der hilflosen Bewohner durch Bildaufnahmen.