Bremen Nicht nur Menschen haben unterschiedliche Charaktere. Auch Roboter – dank „Blackout Technologies“. Das junge Bremer Start-Up- Unternehmen schreibt Persönlichkeitsprofile für Roboter. Vier Männer und zwei Frauen arbeiten in dem Unternehmen an der Hermann-Köhl-Straße 7 in der Airportstadt.
Gesteuert vom Persönlichkeitsprofil „Bobby“, wirkt Roboterdame „Pepper“ oft niedlich. Ingenieur Marc Fiedler (31), der zusammen mit Gheorghe Lisca (31) vor knapp einem Jahr „Blackout Technologies“ gründete, hebt seine Hand und streichelt der Roboterdame über den Kopf. Die reagiert: „Ich mag es, gestreichelt zu werden.“
Das Persönlichkeitsprofil „Bobby“ wurde von der Bremer Firma für einen großen Konzern geschrieben. Mit Hilfe des Programms beantworten Roboter Standardfragen von Job-Interessenten auf Messen. Mit seinen Produkten habe das Bremer Unternehmen keine Konkurrenz in ganz Europa, so der Firmengründer. So habe man Kontakt auch mit den ganz großen Firmen.
„Unsere Roboter-Persönlichkeiten richten sich an Leute, die erstmals mit Robotern interagieren.“, sagt die Ökonomin Lisa Fischer (28).
Fiedler drückt auf ein Display an der Brust von „Pepper“. Die Roboterdame startet das Spiel „Gedankenlesen“ und verlangt vom Besucher, dass er sich eine Persönlichkeit ausdenkt. Sie beginnt zu fragen. Als Antworten sind „Ja“, „Nein“, „Wahrscheinlich“ und „Wahrscheinlich nicht“ möglich.
Ein kleiner Roboter vom Typ „Nao“ kann dank der Persönlichkeit „Pluto“ Tai-Chi. Er spielt eine asiatische Musik, neigt sich zur Seite und streckt seine Arme und Beine in alle möglichen Richtungen. Die Roboter müssen immer online sein. Sie brauchen Internet-Dienste, sie verhalten sich proaktiv. Das bedeutet, sie winken auch mal unaufgefordert oder sprechen Menschen an.
„Nach einiger Zeit wird den Persönlichkeiten langweilig. Dann tun sie etwas, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen“, sagt Fiedler. Die Persönlichkeiten lernen, womit sie Erfolg haben. „Die Persönlichkeiten sind für Einsatzzwecke geschrieben. Sie wären auch gut geeignet, um Demente zu animieren“, sagt Fischer. Roboter würden bereits Patienten bei physiotherapeutischen Übungen begleiten und Fehler korrigieren. „Bobby“ fährt über Messen, spricht Leute an und holt sie an Stände.