Bremen - Wie gehts mit dem Lloydhof weiter? Um diese Frage ging es am Donnerstag in einer Sondersitzung von Wirtschafts- und Baudeputation in den Parlamentsferien. Schließlich wird ja das „City-Center“, für das der Lloydhof weichen sollte, nicht gebaut, nachdem – wie berichtet – der Investor Sonae Sierra telefonisch abgesagt hat. Weiter gehts zunächst mit einer Arbeitsgruppe.
Bis zum Herbst nämlich soll es ein Konzept zur weiteren Zwischennutzung geben. Bremen hatte den Lloydhof für knapp 25 Millionen Euro gekauft. Auf diesem Areal und auf dem des benachbarten Parkhauses sollte das „City-Center“ entstehen – als zentrales Projekt zur Weiterentwicklung der Innenstadt. Doch das ist passé. „Auf absehbare Zeit wird es kein vergleichbares Verfahren geben“, sagte Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) am Donnerstag noch einmal.
Was wird nun aus der Innenstadt? Ein Thema mit vielen Unwägbarkeiten. Beispiel: Was geschieht nach den Besitzerwechseln bei Karstadt und Kaufhof? Schwer zu sagen.
Was geschieht im Lloydhof? Nicht so viel. 18 von 23 Flächen seien vermietet, sagte Andreas Heyer, Chef der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Von diesen „Vermietungen“ sind zwölf allerdings Zwischennutzungen. Gesucht würden nun, so Heyers Formulierung, „Konzepte, kreative Ideen, Kreativideen.“
Dass Bremen den Lloydhof mit Plus-Minus-Null halten kann, liegt eher an den Mieteinnahmen in den oberen Etagen. Das Bauressort will seinen Mietvertrag bis Ende 2017 verlängern. Von den 22 Wohnungen sind 19 belegt, unter anderem mit Flüchtlingsfamilien. Zum 31. Dezember 2017 würde Heyer den Lloydhof gern verkauft haben.
„Wir müssen sehen, wie wir den Lloydhof mit langem Atem reattraktivieren können“, sagte Senator Günthner. Der Grünen-Abgeordnete Robert Bücking plädierte dafür, sich Zeit zu nehmen, um „über strategische Neuaufstellungen“ nachzudenken. „Schnellschüsse wie von der CDU helfen uns nicht weiter.“
„Retrospektive Klugscheißerei“ wolle er zwar nicht betreiben, sagte CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp. Aber die CDU habe von Anfang an gesagt, das Center-Projekt sei zu klein geplant worden. „Es war keine Sternstunde der Wirtschaftsförderung“, so der CDU-Abgeordnete Heiko Strohmann.