Bremen Krebs fordert pro Jahr fast 225 000 Todesopfer in Deutschland, allein 2014 erkrankten bundesweit rund eine halbe Million Menschen an einer bösartigen Zellneubildung im Körper – und die Wahrscheinlichkeit im Alter zu erkranken, ist signifikant höher.
Der 14. Bremer Krebskongress, der seit Dienstag im Swissôtel veranstaltet wird, beschäftigt sich mit diesem Thema. Unter dem Motto „Der alte und der sehr alte Krebspatient“ wollen die Organisatoren zwischen den medizinischen Disziplinen einen Austausch schaffen und Wissen vermitteln.
Die gute Nachricht schickte Ernst Heinrich Schmidt von der Bremer Krebsgesellschaft gleich vorweg: „Heute stellt sich nicht mehr die Frage, ob Krebs heilbar ist, vielmehr müssen wir uns fragen, ob die Ressourcen dafür vorhanden sind.“ Heute gebe es Impfungen gegen Krebs, die Chancen, geheilt zu werden, seien enorm gestiegen.
So sehr im Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, an Krebs zu erkranken, so sehr sinkt auch die Chance, die Erkrankung zu überleben – so die weitläufige Meinung bisher. Doch das stimme so nicht mehr, die Ansicht sei überholt, sagte Prof. Dr. Wolfgang Sendt vom St.-Joseph-Stift Bremen. So sei Krebs im Alter nicht weniger heilbar, es sei vielmehr wesentlich aufwendiger, den Patienten zu einer vollständigen Genesung zu therapieren. „Alter an sich ist keine Krankheit mehr“, sagte Sendt und fügte an: „Das funktioniert nur in einem interdisziplinären Austausch vieler Fachrichtungen.“
Genau deshalb treffen sich seit 1989 zum nunmehr 14. Mal Mediziner, Soziologen, Psychologen und auch Therapeuten aus ganz Deutschland, um ihre Erkenntnisse mit Fachkollegen auszutauschen. „Jede Zusammenkunft bringt neue Erkenntnisse“, so Sendt.