Bremerhaven Heller Feuerschein, der sogar aus Flugzeugen noch zu sehen war und eine pechschwarze Rauchwolke über einem Teil von Speckenbüttel – dieses Bild bot sich am vergangenen Donnerstag, wie berichtet, zahlreichen Spaziergängern im nahen Gesundheitspark am Bootsteich und natürlich auch den Besitzern der Einfamilienhäuser im angrenzenden Wohngebiet. Warum, fragen sich im Nachhinein CDU und FDP, gab es erst rund eineinhalb Stunden später Warnmeldungen in den Medien?
Beantwortet haben möchte das auch Thorsten Raschen, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung. Denn: Als die ersten Warnhinweise verbreitet wurden, sollen Rauch und Feuer schon längst wieder verschwunden gewesen sein. Zudem hält Raschen die Erklärung, dass keine gesundheitsgefährdenden Gase gemessen wurden, für wenig glaubhaft.
Auf dem Deponiegelände an der Wurster Straße hat es am vorigen Donnerstag keineswegs zum ersten Mal gebrannt. Schon häufiger musste die Feuerwehr gerufen werden – zu ganz ähnlichen Einsatzsituationen. Es ist auch nicht die Deponie selbst, die offenbar ein erhebliches Risiko für weitere Brände darstellt, es ist das gleich nebenan liegende Zwischenlager. Dort wird frisch angelieferter Hausmüll abgelegt. Später kommt dieser Unrat zur Müllverbrennungsanlage.
Betreiber anderer Mülldeponien bestätigen, dass es gerade im Bereich von Zwischenlagern durch Selbstentzündung immer wieder zu kleineren und größeren Bränden kommen kann. Für die Feuerwehren und die Betreiber dieser Anlagen bedeutet das jedes Mal Schwerstarbeit, denn der Müll muss mit schwerem Gerät auseinandergezogen werden, um an die versteckten Glutnester heranzukommen.
Bremerhaven indes hat da noch ein ganz spezielles Problem, denn der „Graue Wall“ liegt in unmittelbarer Nähe einer Wohnbebauung. Daher hat die CDU jetzt verlangt, mit Rücksicht auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger das Zwischenlager an eine andere Stelle zu verlegen.
Auch Jens Grotelüschen (FDP) hält die gegenwärtige Situation für eine ausgesprochen große Belastung.