Bremerhaven Mechthild Wohlers aus Bremen erinnert sich noch gut. „Wenn wir früher über Bremerhaven gesprochen haben, dann wollte da aus unserem Bekanntenkreis niemand hin. Viel zu unattraktiv, die Stadt“, sagt sie. Heute sieht die Rentnerin mit erstem Wohnsitz in Bremen das ganz anders. „Die Seestadt hat sich wirklich gemacht. Mir gefällt es hier prima. Und mein Mann, der zunächst gar keine Immobilie in Bremerhaven kaufen wollte, hat dann doch zugestimmt.“
Heute besitzt das Ehepaar eine höchst attraktive Eigentumswohnung. Sie liegt im 25. Stock des Columbus-Centers. Höher geht es nicht. Dort sitzt Mechthild Wohlers und genießt durch die großen Glastüren den unverbaubaren Blick über die Havenwelten und die Weser.
„Parkplatzlage schlecht“
Rundum zufrieden ist die Bremerin aber trotzdem nicht. Ihr hat der „Empfang“ nicht gefallen, den Bremerhaven ihr und ihrem Mann bereitete. Und das hat etwas mit Parkplätzen zu tun. „Wenn man so eine Wohnung erwirbt, dann ist es klar, dass man dazu auch einen festen Parkplatz benötigt, gerade in unserem Alter. Seit knapp zwei Jahren warten wir nun auf eine solche Zuweisung. Erst waren wir auf Platz 55 der Warteliste, jetzt soll es demnächst wohl klappen. Aber zufrieden sein kann man mit dieser Bremerhavener Regelung ganz sicher nicht. Wir hätten mehr Entgegenkommen erwartet.“
Auswirkungen haben Wartelisten auch in finanzieller Hinsicht. Mechthild Wohlers hat in einigen Monaten bis zu 350 Euro ausgegeben – für Kurzzeitplätze, die andere City-Besucher ebenfalls nutzen.
Sieghard Lückehe, Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsgesellschaft (Stäwog) und zugleich zuständig für die Städtische Parkgesellschaft Bremerhaven (Stäpark) kennt diese Probleme nur zu gut. „Der Bedarf an zugeordneten Einstellplätzen in einem der Bremerhavener Parkhäuser ist sehr groß. Wir können die Nachfrage tatsächlich nicht befriedigen, weil keine größeren Kapazitäten zur Verfügung stehen“, sagt Lückehe.
Gähnende Leere
Freie Kurzzeitplätze scheint es in einigen Parkhäusern genug zu geben. In manchen Etagen herrscht an einigen Tagen gähnende Leere.