Bremerhaven Das Gebiet rund um die ehemalige Seebeckwerft ist riesig. Auf jeden Fall ist es groß genug, damit an dieser exponierten Stelle ein neuer Bremerhavener Stadtteil entstehen kann. Die ersten Planungsschritte sind offenbar längst vollzogen – ohne die zugesagte Bürgerbeteiligung. Und selbst politische Gremien stochern im Nebel.
Der Grund: Corona-Krise
Der Grund dafür soll die Corona-Krise sein. Sämtliche Präsentationen mussten wegen der Pandemie ausfallen. Jetzt verliert die Bremerhavener CDU die Geduld. „Das Verfahren zur Entwicklung des Werftquartiers kann auf diese Art nicht weiter betrieben werden“, kündigte CDU-Fraktionssprecher Thorsten Raschen an. Gemeinsam mit SPD und FDP stellt die CDU die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.
Raschen ist davon überzeugt, dass der 18. September als Enddatum nicht eingehalten werden kann. Zwar seien im Historischen Museum bereits einige Modelle zu sehen, doch das reiche nicht aus.
„Neben den Bürgern ist auch die Politik an dem Verfahren überhaupt nicht beteiligt, sondern ausschließlich Vertreter der Verwaltung und weitere Auswärtige“, kritisierte Raschen. Das gehe so nicht weiter.
Auch habe die Entwicklung erheblichen Einfluss auf das Schaufenster Fischereihafen. Vor diesem Hintergrund fragt sich die CDU, warum bislang nur die Fischereihafen Betriebsgesellschaft Bremerhaven (FBG) gefragt wurde und nicht die Werbegemeinschaft Schaufenster.
Bürger werden beteiligt
Derweil weist Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) die Kritik zurück. Es werde selbstverständlich eine umfassende Bürgerbeteiligung geben. Sie sei geradezu erwünscht. Ganz ähnlich äußerte sich in einer Stellungnahme Bürgermeister Torsten Neuhoff (CDU).