Bremerhaven - Bei der Jahrespressekonferenz des Hauptzollamtes Bremen am Dienstag in Bremerhaven hätte man auf den ersten Blick meinen können, die Beamten in den grünen Uniformen hätten sich mal einen anständigen neuen Dienstwagen geleistet. Gleich neben einem Einsatzfahrzeug mit Blaulicht stand ein schneeweißes Porsche-Cabriolet. Doch damit hatte es in Wirklichkeit eine ganz andere Bewandtnis.
Die Edelkarosse ist das Hauptbeweisstück in einem Verfahren gegen einen Beschuldigten, der versucht haben soll, sich mit hohem Tempo einer Zollkontrolle zu entziehen. Motiv: Einfuhrsteuer „sparen“. Der Zoll stoppte den Flitzer. Nun wird der Eigentümer wohl doch noch zahlen müssen – und eine Strafe obendrauf.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand beim Zoll im vergangenen Jahr, aber auch Anfang 2016 das Aufspüren von Drogen. Sie sind in aller Regel in Containern versteckt. Diesmal lag der Stoff in schwarzen Sporttaschen. Wie berichtet, hatte das sichergestellte Kokain einen Straßenverkaufswert in zweistelliger Millionenhöhe. „Auch im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, viele gefährliche Waren vom europäischen Markt fernzuhalten“, sagte der Chef des Hauptzollamtes Bremen, Jörg Winterfeld.
Andreas Heuer, Leiter des Zollamtes Bremerhaven, stellte ein hochmodernes neues Röntgengerät vor, mit dem künftig bis zu 480 Container „durchleuchtet“ werden. Die mobile Kontrolleinheit, die über zwei Millionen Euro kostete, kann direkt auf dem Terminal eingesetzt werden und schafft an einem einzigen Tag doppelt so viele „Boxen“, wie die Vorgängertechnik. „Daher gehen wir davon aus, dass wir unsere Ermittlungsergebnisse im laufenden Jahr weiter verbessern können“, meinte Heuer.
Es dauert nur Sekunden, bis die Bilder der Röntgenanlage in einem Dienstraum des Zolls eintreffen. Hier sitzen ausgebildete Spezialisten des Zolls mit besonders gutem Blick. Während der Erprobungsphase des neuen Gerätes entdeckten sie vor rund zwei Monaten in einem Container statt Möbel einen kompletten Panzer. (siehe Berichterstattung auf Region 2).